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Körperliches Training in der Jugend auch positiv für die geistige Entwicklung

Wenn Jugendliche Sport treiben, dann unterstützt dies auch ihre geistige Entwicklung. Dies behaupten schwedische und amerikanische Forscher. Wer demnach zwischen 15 und 18 Jahren seine körperliche Fitness steigert, zeigt in der Regel bessere Testergebnisse bei geistigen Aufgaben als jemand, der sich in diesem Zeitraum in Bezug auf Sport eher verschlechtert ...

Schwedische und amerikanische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich die körperliche Fitness im Jugendalter auch positiv auf die geistige Entwicklung auswirkt. In ihrer Studie schnitten Jugendliche mit einer guten Ausdauer auch in Intelligenztests besser ab und erreichten später als Erwachsene ein höheres Einkommen sowie eine bessere Ausbildung im Vergleich zu ihren unsportlichen Gleichaltrigen. „Das jugendliche Gehirn unterliegt noch starken Veränderungen. Vermutlich spielt eine gute Gehirndurchblutung eine Rolle bei der Bildung von neuen Verknüpfungen“, so Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Die Wissenschaftler um Prof. Nancy Pedersen werteten die Daten von 1,2 Millionen Männern aus, die zwischen 1950 und 1976 geboren worden waren und sich für den Militärdienst mit 18 Jahren gemeldet hatten. Die körperliche Leistungsfähigkeit beurteilten Prof. Pedersen und Kollegen mithilfe des Fahrradergometers. Jungen, die zwischen 15 und 18 Jahren ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbesserten, schnitten bei Tests zur allgemeinen Intelligenz, zum logischen Denken, zum Sprachvermögen, zum räumlichen und zu technischem Verständnis besser ab, als Jungen, die sich in diesem Zeitraum in Bezug auf Sport eher verschlechterten. Die Muskelkraft hatte auf die Leistungen keinen Einfluss, nur inwieweit das Herz-Kreislauf-System trainiert war. „Es ist nie zu spät, mit Sport zu beginnen. Dies Studie belegt, dass es sich für bisher ‚träge’ Jugendliche lohnt, sich körperlich zu betätigen, und sie möglicherweise sogar in der Schule davon profitieren können“, lautet die Schlussfolgerung Dr. Fegelers.

Dass die Verbesserung der geistigen Leistungen nicht nur auf genetische Anlagen zurückzuführen war, bewiesen die Ergebnisse bei Zwillingen. Dort war der Einfluss der Fitness deutlich nachweisbar. Unter den Teilnehmern befanden sich etwa 3.000 Zwillingspaare, mehr als 1.400 waren eineiig.