Britische Wissenschaftler haben unter Jugendlichen den Gebrauch von Kondomen untersucht und herausgefunden, dass ein Drittel der Teenager sie unsachgemäß benutzen, d.h., sie zu spät „überziehen“ oder zu früh entfernen. Um eine Vielzahl von sexuell übertragbaren Krankheiten verhindern zu können, müssen Präservative beständig und ordnungsgemäß verwendet werden. Dazu benötigen junge Männer und Frauen das entsprechende Wissen und müssen dies auch umsetzen können.
Studien aus Amerika und Australien haben bereits festgestellt, das 38% bis 51% der Jugendlichen mindestens einmal bei kurz zurückliegenden sexuellen Kontakten den „Gummi“ erst übergezogen hatten, nachdem sie schon einmal eingedrungen waren, und 14 bis 15% hatten ihn zu rasch abgenommen, d.h., sie hatten ohne Kondom noch weiter sexuellen Verkehr. Die englischen Forscher warnen davor, einfach anzunehmen, dass Jungendliche schon wissen, wie sie die Verhütungsmittel richtig einsetzen. Ihrer Meinung nach reicht es nicht, Jugendliche aufzufordern, Kondome zu benutzen, sie müssten auch gezeigt bekommen, wie sie sie anwenden.
Unsicheres Verhütungsverhalten: Bei letztem sexuellen Kontakt und im Verlauf eines halben Jahres
Für die englische Untersuchung wurden fast 1.400 junge Menschen aus 21 Schulen, die durchschnittlich zwischen 16 und 18 Jahren alt waren, in ganz England darüber befragt, ob und wie sie Kondome bei ihrem letzten sexuellen Kontakt benutzt hatten. Etwas weniger als die Hälfte unter ihnen war sexuell aktiv und 60% der "Aktiven" hatte Kondome benutzt. 12% von diesen 375 Jugendlichen, die Kondome einsetzten, wendeten sie bei ihrer letzten sexuellen Begegenung nicht richtig an: 6% setzten das Präservativ zu spät ein und 6% nahmen es zu früh ab.
Ein Teil der Jugendlichen (über 100) protokollierte dann zusätzlich in einem Tagebuch über sechs Monate lang die "Verhütungspraktiken". Insgesamt 31% der Jugendlichen, die über sechs Monate lang "Buch führten", setzten das Kondom demnach zu spät ein und 9% nahmen es mindestens einmal während des Beobachtungszeitraums zu früh ab.