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Kontakt mit Bildschirmmedien im Babyalter führt zu Veränderungen in der Gehirnaktivität

Nutzen kleine Kinder schon vor einem Alter von 2 Jahren Bildschirmmedien, so können Veränderungen im EEG beobachtet werden. Auch längerfristig zeigt sich ein Zusammenhang zwischen dem Umgang mit Bildschirmmedien als kleines Kind und den Exekutivfunktionen bzw. schulischen Leistungen mit 9 Jahren. Das konnten Forscher*innen aus Singapur, USA, Neuseeland und Kanada beobachten.

Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics“ veröffentlicht wurde, zeigen kleine Kinder, die sich vor dem Alter von 2 Jahren mit Bildschirmmedien beschäftigen Veränderungen im EEG.
Dr. Evelyn C. Law, M.D., von der Yong Loo Lin School of Medicine an der National University of Singapore, und Kollegen sowie Kolleginnen untersuchten Mutter-Kind-Paare. Schwangere Mütter wurden in ihrem ersten Trimester (Juni 2009 bis Dezember 2010) eingeschrieben. Die Kohorte umfasste 506 Mutter-Kind-Dyaden; für 437 Kinder lagen vollständige Verhaltensdaten im Alter von 9 Jahren für die Analysen vor.

Die Experten und Expertinnen fanden heraus, dass im Alter von 12 Monaten die durchschnittliche tägliche Bildschirmzeit 2,01 Stunden betrug. Die Bildschirmzeit im Alter von 12 Monaten wirkte sich demnach auf mehrere Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen im Alter von 9 Jahren aus. Exekutivfunktionen ermöglichen einem Menschen, zu planen, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, sich an Anweisungen zu erinnern und mehrere Aufgaben erfolgreich zu meistern. Eine Untergruppe von 157 Kindern wurde im Alter von 18 Monaten einem EEG unterzogen; dort zeigten sich ebenso Auswirkungen der Bildschirmnutzung im Babyalter.

„Angesichts der weiten Verbreitung der Nutzung von Bildschirmmedien bei Säuglingen sind unsere Ergebnisse für die Gesundheit der Bevölkerung von Bedeutung“, schreiben die Autoren und Autorinnen. „Weitere Anstrengungen sind dringend erforderlich, um den direkten Zusammenhang zwischen der Bildschirmnutzung bei Säuglingen und familiären Faktoren zu unterscheiden, die die späteren Exekutivfunktionen beeinträchtigen.“

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät dazu, Bildschirmmedien bei unter Dreijährigen zu vermeiden.

Quelle: <link https: consumer.healthday.com physician-s-briefing-screen-time-2659324818.html _blank external-link-new-window external link in new>HealthDay, <link https: doi.org jamapediatrics.2022.5674 _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Pediatrics