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Kontinuität bei der kinderärztlichen Betreuung gut für Gesundheit

Kinder, deren ärztliche Behandlung immer derselbe Kinder- und Jugendarzt übernimmt, erhalten laut einer amerikanischen Studie eine bessere Versorgung als Kinder, deren Eltern häufig den Arzt wechseln.

Forscher aus den Vereinigten Staaten hatten in einer Studie die Vorsorgeuntersuchungen für Tuberkulose, Bleibelastung und Blutarmut bei über 1.500 Kindern, die bei einer staatlichen Krankenversicherung wie Medicaid versichert waren, beispielhaft herausgegriffen und im Verlauf von zwei Jahren beobachtet. Diese Untersuchungen werden in den USA empfohlen. Das Ergebnis: Bei Kindern, die immer zu dem gleichen Kinder- und Jugendarzt in die Praxis kamen, wurde doppelt so häufig auch der Bleigehalt im Blut gemessen oder das Tuberkuloserisiko erfasst. Ähnlich verhielt es sich bei Untersuchungen zur Blutarmut. „Auch wenn sich das amerikanische Gesundheitssystem von dem deutschen unterscheidet, gilt auch hier, dass eine kontinuierliche Behandlung durch ein und denselben Kinder- und Jugendarzt insbesondere für benachteiligte kleine Patienten von Bedeutung sein kann. Denn durch die regelmäßigen Besuche kann zwischen Arzt und Kind sowie zu den Eltern ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Der Kinder- und Jugendarzt erhält mehr Informationen über das Umfeld des Kindes, seine Entwicklung, Krankheitsrisiken in der Familie und kann mögliche Gesundheitsgefahren schneller abschätzen und abwenden“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, die Ergebnisse der Studie. „Wie die amerikanischen Kollegen haben auch die deutschen Kinder- und Jugendärzte die Erfahrung gemacht, dass die Qualität der ärztlichen Betreuung von Kindern nicht allein durch Versorgungsstrukturen, wie z.B. ein engmaschigeres Netz an Vorsorgeuntersuchungen, erreicht werden kann. Auch die kontinuierliche Versorgung durch den immer gleichen Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin trägt zur Versorgungsqualität bei“, so Fegeler.

Die Autoren der Studie um Dr. Evaline Alessandrini vom Kinderkrankenhaus in Philadelphia räumen ein, dass die regelmäßige Versorgung durch einen Arzt nicht immer durchzuführen ist, z.B. wenn ein Notfall besteht und Eltern auf den am schnellsten erreichbaren Arzt zurückgreifen müssen. Obwohl die amerikanischen Forscher in ihrer Studie die Sprechzeiten und andere praxisspezifische Informationen zusätzlich berücksichtigten, floss in ihrer Arbeit nicht mit ein, ob die betreuende Praxis ein Terminerinnerungs- bzw. Recallsystem benutzte, um die Eltern an fällige Impftermine und Vorsorgeuntersuchungen ihrer Kinder zu erinnern. Vergangene Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass dadurch der Impfstatus und die Versorgung der kleinen Patienten ebenso optimiert werden kann.