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Kopfläuse – keine Frage der Hygiene

Im Herbst und Winter verbreiten sich immer wieder in Kindergärten und Schulen Kopfläuse. Mit Hygiene hat das aber wenig zu tun, denn die Parasiten lassen sich durch Wasser und Seife nicht abschrecken. Sie werden durch direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt übertragen, deshalb stecken sich vor allem Kinder an, da diese beim Spielen schnell mal die Köpfe zusammenstecken..

Im Herbst und Winter haben Läuse in Kindergärten und Schulen wieder Hochsaison. Mit Hygiene hat das aber wenig zu tun, denn die Parasiten lassen sich durch Wasser und Seife nicht abschrecken. Trotz verbesserter Hygiene scheint die Verbreitung von Kopfläusen sogar zuzunehmen. „Es gibt immer wieder Kinder, die bei einem geringen Befall keinen Juckreiz verspüren - etwa 17% der Betroffenen -, so dass Kopfläuse unbemerkt auf andere Kinder übertragen werden können. Da diese Parasiten nicht springen oder fliegen und nur durch direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt übertragen werden, verbreiten sie sich besonders gerne unter Kindern, die beim Spielen schnell mal die Köpfe zusammenstecken“, erklärt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Ohne seinen Wirt, den Menschen, ist der Parasit höchsten drei Tage überlebensfähig.

Läuse sind kleine bewegliche dunkle Punkte auf der Kopfhaut, die kaum zu sehen sind. Ihre Nissen bzw. Eier ähneln Haarschuppen, lassen sich aber nicht abschütteln. Wenn die Läuse etwa alle drei Stunden Blut saugen, verursachen sie einen starken Juckreiz, bevorzugt am Nacken, hinter den Ohren und an den Schläfen. „Bei einem Verdacht sollten Eltern umgehend mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt, denn je früher die Therapie einsetzt, desto leichter wird das Kind von seinen lästigen Gästen befreit. Eltern sind auch verpflichtet, die Gemeinschaftseinrichtung, die ihr Kind besucht, über den Läusebefall ihres Kindes zu informieren. Das Kind darf erst nach der erfolgreichen Behandlung wieder dorthin zurück. Die Therapie sollte streng nach Anleitung erfolgen, denn die zur Verfügung stehenden Medikamente sind Insektizide“, warnt Dr. Kilian-Kornell. Die Wirksamkeit von Hausmitteln wie Kokos- oder Teebaumöl ist wissenschaftlich umstritten, und es gibt bisher nur wenige Untersuchungen über mögliche Nebenwirkungen. So kann Teebaumöl beispielsweise ein Kontaktekzem verursachen.