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Kopfschmerzen bei Kindern nehmen zu

Immer mehr Kinder leiden unter Kopfschmerzen. Etwa 60% der Kinder kennen Spannungskopfschmerzen und bis zu 12% Migräne. Treten die Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat auf, spricht man von chronischen Kopfschmerzen. Eine frühzeitige Behandlung kann in der Regel verhindern, dass Kopfschmerzen chronisch werden...

Seit Jahren beobachten Experten, dass Kopfschmerzen bei Kindern immer häufiger auftreten. Die Gründe dafür sind ungeklärt. 20% der Vorschulkinder leiden schon an Kopfschmerzen. Bis zum Ende der Grundschulzeit haben mehr als die Hälfte der Schüler, bis zum 12. Lebensjahr etwa 90% der Kinder Kopfschmerz-Erfahrungen.

"Die häufigsten Kopfschmerzen sind der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Etwa 60% der Kinder kennen Spannungskopfschmerzen und bis zu 12% haben Migräne-Erfahrungen. Von chronischen Kopfschmerzen spricht man, wenn sie an mehr als 15 Tagen pro Monaten auftreten", erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Kennzeichen einer Migräne können Blässe, Übelkeit und Erbrechen sein. Bei Kindern sind die Anfälle von kürzerer Dauer als bei Erwachsenen (bis etwa zwei Stunden). Der pochende Schmerz betrifft - im Gegensatz zur Migräne bei Erwachsenen - beide Kopfseiten und die Stirn. Legt sich das Kind hin und schläft, ist es anschließend meist beschwerdefrei. Der Spannungskopfschmerz wandert wie bei den Erwachsenen vom Nacken zur Stirn und kann auch bis zu den Augen oder Wangen reichen.

Bei Migräne treffen anscheinend Veranlagung und äußere Faktoren zusammen. Das Gehirn reagiert überempfindlich auf bestimmte Reize. Auch Spannungskopfschmerz wird durch innere und äußere Faktoren ausgelöst. So können Muskelverspannungen im Nackenbereich und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit die Ursache sein. "Haben Kinder immer wieder Kopfschmerzen, so sollten Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Eine frühzeitige Behandlung kann darüber hinaus verhindern, dass die Kopfschmerzen chronisch werden. Auf keinen Fall sollten Sie aber Ihren Kindern frei verkäufliche Schmerzmittel geben, ohne Ihren Kinder- und Jugendarzt zu konsultieren. Denn nicht jedes Schmerzmittel ist für Kinder geeignet", empfiehlt Dr. Fendel. Hilfreich für Diagnose und Therapie ist es, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Bei leichten Kopfschmerz-Attacken reichen häufig Ruhe, ein abgedunkelter Raum und evtl. ein kühles Tuch auf der Stirn. Sind die Schmerzen stärker, werden in der Regel für Kinder geeignete Schmerzmittel und evtl. Medikamente gegen die Übelkeit verschrieben. Bewegung an der frischen Luft sowie regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten und Stressabbau können vorbeugend wirken.