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Krankenhausbesuch: Kinder sollten sich nicht als Opfer fühlen

Kinder wollen wissen, was auf sie zukommt, wenn sie in ein Krankenhaus müssen. Eltern sollten sie deshalb kindgerecht informieren und mit ihnen gemeinsam nach Mitteln und Wegen suchen, wie sie den Aufenthalt erleichtern können. So fühlen Kinder sich nicht als wehrlose Opfer, sondern können aktiv sein ...

Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind nach Wegen suchen, die einen Krankenhausaufenthalt und eine Untersuchungsprozedur bzw. einen Eingriff dort erleichtern können. So kann beispielsweise das Ausdenken einer imaginären Reise oder das Mitnehmen eines Teddys eine Hilfe sein. Auf diese Weise fühlen sich Kinder nicht als wehrlose Opfer, sondern können eine aktive Rolle übernehmen. „Im Vorfeld sollten Sie Ihr Kind seinem Alter entsprechend spielerisch vorbereiten. Denn ist ein Kind informiert darüber, was auf es zukommt, dann werden seine Erfahrungen dort weit weniger unheimlich sein. Am leichtesten können Kinder ihre Umwelt spielerisch begreifen. Spiel ist ein Weg für Kinder, zu lernen wie das Krankenhaus aussieht und was während ihres Besuches passieren wird. Im Spiel können Kinder leichter ihre Sorgen und falschen Auffassungen ausdrücken, die Sie dann korrigieren können“, erklärt Professor Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt aus Zwickau. Mit Hilfe eines Arztkoffers, erfahren Kinder beispielsweise, wie ärztliche Geräte aussehen. Diese können sie dann an ihren Puppen und Stofftieren ausprobieren. Im Spiel sollten Kinder die Führung übernehmen, während Eltern die Funktion der Assistenten einnehmen.

„Finden Sie möglichst alles über die Untersuchung Ihres Kindes heraus oder das Verfahren, das z.B. bei einem Eingriff angewendet wird. Ihr Kinder- und Jugendarzt ist Ihnen dabei gerne behilflich. Wenn Sie Ihrem Kind erklären, was geschieht, sollten Sie keine Fremdwörter oder unbekannten Wörter verwenden, um nicht für Verwirrung oder unnötige Angst zu sorgen. Für Kinder ist es besonders wichtig zu wissen, in welcher Reihenfolge etwas passiert – was zuerst, anschließend und am Ende der Behandlung geschieht“, berichtet Professor Nentwich aus seiner langjährigen Klinikerfahrung. Um dem Anblick eines OP-Raums den Schrecken zu nehmen, können Eltern und Kinder sich „verkleiden“ und Operationshauben, -masken, Laborkittel und Gummihandschuhe anziehen. Kinder dürfen während des Spiels auch übertreiben und sich abreagieren, doch sollte Eltern sie am Ende mit einem passenden Kommentar in die Realität zurückholen.