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Krebs: Bald Impfstoff gegen Neuroblastome?

Neuroblastome zählen zu den häufigsten Tumoren im Kindesalter. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 130 Kinder daran. Laut der Berliner Charité kann dieser Tumor in ein paar Jahren möglicherweise durch eine Impfung bekämpft werden...

Das Neuroblastom ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Bei dieser Krebsart entarten Zellen des so genannten autonomen Nervensystems, das die unwillkürlichen Funktionen, wie Herz- und Kreislauf, Darm- und Blasentätigkeit steuert. Die Tumoren werden meist nur zufällig entdeckt - dann sind oft schon Tochtergeschwülste (Metastasen) entstanden, welche die Überlebenschancen verringern. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Neuroblastom zu erkranken, nimmt mit steigendem Lebensalter ab: Etwa ein Drittel der Neuroblastome werden bereits im ersten Lebensjahr entdeckt, 90% bis zum 6. Lebensjahr.

Bundesweit erkranken jährlich ca. 130 Kinder an diesem Tumor. Die Berliner Charité forscht deshalb verstärkt an einem Impfstoff gegen diese Krebsart. Er soll das Immunsystem der kleinen Patienten in die Lage versetzen, eigenständig Antikörper zu entwickeln und Tumorzellen zu bekämpfen. Dafür wird das Erbgut zuvor unschädlich gemachter Salmonellen so manipuliert, dass die Bakterien bestimmte Tumoreiweiße herstellen. Für diese Eiweiße soll das Immunsystem Antikörper herstellen, die dann eine Zerstörung der Tumorzellen veranlassen. "Der Impfstoff ist zurzeit noch in der Erprobung", so Kinder- und Jugendarzt Dr. Holger Lode von der Charité. Wenn die Experimente erfolgreich verlaufen, könnte der Impfstoff in vier bis fünf Jahren anwendungsreif sein.