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Kritik an Nichtraucherkampagne

Eine Nichtraucherkampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist stark umstritten, insbesondere wegen der Subventionierung durch die Tabakindustrie...

Heftige Diskussionen hat eine Nichtraucherkampagne für Kinder und Jugendliche von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ausgelöst. Die deutsche Tabakindustrie hatte die Kampagne mit finanziert. Sie hatte 2002 mit der Bundesregierung vereinbart, in fünf Jahren 11,8 Millionen Euro für eine Aufklärungskampagne zu zahlen (ohne Einfluss auf den Inhalt zu nehmen), die gezielt Jugendliche vom Rauchen abhalten soll.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) befürchtet, dass mit dieser Anzeigenkampagne aber das Rauchen von Kindern und Jugendlichen eher gefördert wird. Er hatte sich von Anfang an gegen dieses Abkommen zwischen Bundesregierung und Industrie geäußert. Auf den Plakaten wird in Großbuchstaben auf vermeintlich positive Effekte des Rauchens, wie "Raucher haben Kontakt" oder "Rauchen macht erwachsen" hingewiesen, um sie dann im "Kleingedruckten" zu entkräften, z.B. mit "Stimmt: Mit krebserregenden Stoffen wie Arsen, Benzol, Radon oder Teer" oder "Stimmt: Haut, Gehirngefäße und Schlagadern altern schneller". Der Suchtbeauftragte des BVKJ, Wolf-Rüdiger Horn, kritisiert: "Wer mit attraktiven Rauchern und fettgedruckten Slogans wirbt und die Risiken des Tabakmissbrauchs winzig klein daneben druckt, dem nimmt man den Willen zur Aufklärung nicht ab."