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Lähmungen oder Zuckungen bei einer Körperhälfte können auf Schlaganfall hinweisen

Lähmungen, Schwäche oder Zuckungen bei einer Körperhälfte können bei Kindern und Jugendlichen auf einen Schlaganfall hinweisen. Schlaganfälle sind bei Heranwachsenden zwar selten, aber dennoch möglich. Meist müssen mehrere Faktoren zusammenkommen. Herz- und Gefäßerkrankungen, kurz zurückliegende Infektionen, Krebserkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen erhöhen das Risiko für Kinder, einen Schlaganfall zu erleiden.

Lähmungen, Schwäche oder Zuckungen bei einer Körperhälfte können bei Kindern und Jugendlichen auf einen Schlaganfall hinweisen. Schlaganfälle sind bei Heranwachsenden zwar selten, aber dennoch möglich. Meist müssen mehrere Faktoren zusammenkommen. Herz- und Gefäßerkrankungen, kurz zurückliegende Infektionen, Krebserkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen erhöhen das Risiko für Kinder, einen Schlaganfall zu erleiden. „So kann beispielsweise eine genetische Veranlagung vorliegen, die zu einer geringeren Fließfähigkeit des Blutes und zu einer erhöhten Thromboseneigung oder zu brüchigen Gefäßwänden oder Fehlbildungen der Gehirngefäße führt“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit langjähriger Klinikerfahrung (Leitung der Kinderklinik in Zwickau). Zudem macht ein Lebensstil, der erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht zur Folge hat, auch Jugendliche und junge Erwachsene anfälliger. Davor warnen amerikanische Experten. Sie haben festgestellt, dass bei der Altersgruppe der 15- bis 44-Jährigen die Schlaganfallhäufigkeit zwischen 1995/1996 und 2007/2008 um 23% bis 53% zugenommen hat.

In Deutschland sind ca. 300 Kinder jährlich von einem Schlaganfall betroffen. Vermutlich liegt die Dunkelziffer höher. Im Vorschulalter folgt ein Schlaganfall oft einem Infekt, insbesondere mit Windpocken. Im Jugendalter gelten Krebsleiden oder systemische Erkrankungen beispielsweise des Immunsystems als vorwiegende Auslöser. In 70 bis 80% der Fälle ist eine halbseitige Störung das erste Warnzeichen. „Starke Kopfschmerzen evtl. mit Erbrechen, undeutliche Sprache, Schluckbeschwerden, Sehprobleme, wie Doppelbilder oder verschwommenes Bild, Gangunsicherheit können ebenso auf einen Schlaganfall hinweisen“, warnt Prof. Nentwich. Die frühe Erkennung und Behandlung ist für die Vermeidung von Folgeschäden sehr wichtig.

Quellen: schlagfall-hilfe.de, Neurology, Archives de Pédiatrie, ScienceDaily, Kidshealth.org

(KIN-red)