Bemerken Eltern eine anhaltende Schwellung evtl. mit Überwärmung an einem oder mehreren Gelenken ihres Kindes, sollten sie mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt. „Dahinter kann sich eine chronische Rheumaerkrankung verbergen. Kinder klagen in vielen Fällen nicht über die Gelenkschmerzen bei Rheuma. Wenn das Kind bestimmte Gelenke zu schonen versucht oder bei bestimmten Bewegungen eingeschränkt ist (Morgensteifigkeit), ist dies aber ein deutlicher Hinweis“, beschreibt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar und Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen, das Krankheitsbild der juvenilen ideopathischen Arthritis (JIA). Auch Fieber, Ausschlag und Augenentzündungen können bei einer rheumatischen Erkrankung auftreten.
Bei 100.000 Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren treten etwa 5 bis 20 rheumatische Neuerkrankungen auf. Eine schnelle Therapie kann die dauerhafte Schädigung von Gelenken verhindern und so deutliche Einschränkungen im späteren Leben vermeiden. Bei einer rheumatisch-entzündlichen Erkrankung arbeitet der Kinder- und Jugendarzt eng mit einem Kinderrheumatologen zusammen. Die Therapie umfasst u.a. Medikamente, Krankengymnastik und gelenkschonende Bewegung. „Eltern können ihr Kind dabei unterstützen, seine Beweglichkeit zu erhalten, indem sie regelmäßig in Absprache mit den betreuenden Experten auch zuhause Übungen mit ihm machen. Bei etwa der Hälfte der Patienten geht die Krankheit in eine inaktive Form über. Dann sind u.U. auch bestimmte Sportarten möglich, die die Muskelkraft zusätzlich steigern und Schonhaltungen sowie Muskelverkürzungen vorbeugen. Insbesondere Wassersportarten, wie Aquajogging, Aquagymnastik und Schwimmen sind geeignet. Nordic Walking, Radfahren, Skilanglauf, Wandern, Tanzen Tischtennis, Tai-Chi und Gymnastik können beispielsweise auch infrage kommen“, so Dr. Niehaus.
Quellen: Monatsschr Kinderheilkd, CME
(KIN-red)
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