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Längere Trennung von Eltern wirkt sich negativ auf Lernerfolg aus

Vorschulkinder, die längere Zeit von einem Elternteil oder beiden Eltern getrennt waren, haben später ein höheres Risiko für Lernschwierigkeiten. Darauf verweist eine amerikanische Studie mit fast 2.000 Kindern. In den meisten Fällen beruhen Trennungen auf stressvollen Ereignissen in der Familie, wie Arbeit an einem anderen Wohnort, Scheidung und andere Probleme, so dass der zurückbleibende Elternteil oder eine betreuende Person in der Regel wenig Zeit hat, das Kind zu fördern…

Professor Sandy Lee und ihre Kollegen von der Universitätsklinik für Kinder in Rochester untersuchten 1.619 Kinder zwischen vier und sechs Jahren, die im Herbst 2003 in den Kindergarten von Rochester aufgenommen wurde. Sie befragte Eltern, ob ihre Kinder einmal oder mehrmals länger als einen Monat von einem oder beiden Elternteilen getrennt war. Zusätzlich wurden die Fähigkeiten und das Verhalten der Kinder beurteilt. Die Untersuchung ergab, dass etwa 18% der Kinder länger als einen Monat ohne einen oder beiden Elternteilen lebten, 7% sogar mehrmals. Laut den Forschern ist dies nicht verwunderlich, denn Armut bedeutet oft, dass zumindest ein Elternteil sehr flexibel bezüglich des Wohnortes sein muss, um Arbeit zu bekommen. Die betroffenen Kinder schnitten sowohl in der Fähigkeit, neue Aufgaben zu lernen, als auch in ihrer vorschulischen Bildung, wie erste Lesefähigkeiten, schlechter ab als Kinder, die ihre Eltern nicht für einen Monat oder länger entbehren mussten. Ihre Ausdrucksfähigkeit und Redegewandtheit war jedoch vergleichbar mit anderen Kindern.

Die Forscher vermuten, dass in den meisten Fällen Trennungen auf stressvollen Ereignissen in der Familie beruhen, wie Arbeitssuche, Scheidung, Krankheit, Gewalt, Pflege eines Angehörigen und andere Probleme, so dass der zurückbleibende Elternteil oder eine betreuende Person in der Regel nicht so viel Zeit hat, die ersten Lernschritte z.B. durch Vorlesen und Spiele zu fördern.