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Landesversammlung des BVKJ Bayern in Ingolstadt – Gesundheitsminister Söder will bundesweit pädiatriezentrierte Verträge unterstützen

Anlässlich der Landesversammlung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern hat der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit – Dr. Markus Söder – seine Unterstützung für das Bestreben des Verbandes, bundesweit pädiatriezentrierte Verträge mit den Krankenkassen abzuschließen, zugesagt. Bisher werden solche Hausarztverträge für die Altersgruppe von 0-18 Jahren nur in Bayern angeboten ...

Anlässlich der Landesversammlung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern hat der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit – Dr. Markus Söder – seine Unterstützung für das Bestreben des Verbandes, bundesweit pädiatriezentrierte Verträge mit den Krankenkassen abzuschließen, zugesagt. Bisher werden solche Hausarztverträge für die Altersgruppe von 0-18 Jahren nur in Bayern angeboten. Viele Krankenkassen weigern sich bisher, diesem „bayerischen Modell“ zu folgen. Dr. Martin Lang, der neue Landesvorsitzende des BVKJ in Bayern, betonte, dass es angesichts der Zunahme von neuen Krankheitsbildern in den Praxen der Kinder- und Jugendärzte unbedingt notwendig sei, spezielle Gesundheitsleistungen für Kinder und Jugendliche anzubieten. „Schulprobleme, Erziehungsdefizite, Fettleibigkeit aufgrund von falscher Ernährung, motorische Störungen, Vernachlässigung und Gewalt – das sind die Themen, die bei vielen von uns inzwischen zur Tagesordnung gehören. Die Anforderungen an unser Fach haben sich insbesondere in den letzten 10 Jahren stark verändert. Unser Verband hat darauf reagiert – neue Vorsorge- und Beratungskonzepte wurden entwickelt. Diese Inhalte bilden sich deutlich ab in den neuen, so genannten pädiatriezentrierten Versorgungsverträgen (PzV), die in Bayern von immer mehr gesetzlichen Krankenkassen den Patienten angeboten werden“, erläuterte Lang vor mehr als 300 Kinder- und Jugendärzten in Ingolstadt. Minister Söder wies darauf hin, dass der Umgang mit den jüngsten und ältesten Mitgliedern der Gesellschaft zeige, wie zivilisiert ein Land wäre. „Für diese Menschen muss genügend Geld zur Verfügung stehen“, forderte Söder. „Gute Medizin besteht nicht nur aus Geräten und immer besserer Technik, sondern im Mittelpunkt ärztlichen Handelns sollten neben der guten Qualifikation auch Zeit, menschliche Zuwendung und Vertrauen stehen“, warb Söder. Diese Eigenschaften erfährt der 43-jährige Söder, der 4-fache Vater ist, auch beim Umgang mit seinen eigenen Kindern, die bei einer niedergelassenen Kinder- und Jugendärztin gesundheitlich versorgt werden. „Insofern haben sie die größte Fürsprecherin für ihre Fachgruppe in meiner eigenen Familie – nämlich meine Frau“, sagte Söder. Der Hausarztvertrag für Kinder stärke zum einen die Rolle des Kinder- und Jugendarztes als Familienarzt, er ermögliche zum anderen neue zusätzliche Leistungsangebote für Kinder- und Jugendliche. Damit können auch Kinder und Jugendliche am medizinischen Fortschritt teilhaben. Schließlich setzen pädiatriezentrierte Verträge auch ein positives Signal für Medizinstudenten und -studentinnen, die sich auch zukünftig als Kinder- und Jugendarzt/ärztin in Deutschland niederlassen sollen. Vor diesem Hintergrund versprach Söder, sich auch auf Bundesebene für eigene Hausarztverträge in der Altersgruppe von 0-18 Jahren einzusetzen, die die Krankenkassen direkt mit den Pädiatern verhandeln sollten.

Der Präsident des BVKJ – Dr. Wolfram Hartmann - wies darauf hin, dass Kinder- und Jugendärzte aufgrund ihrer 5-jährigen Weiterbildung besonders qualifiziert sind, Kinder und Jugendliche zu behandeln. Diese Qualität in der Versorgung sollte auch im Gesetz fixiert sein, und damit wären Krankenkassen verpflichtet, Verträge für eine qualifizierte Versorgung der nächsten Generation abzuschließen. „Die Zahl der Kinder in Deutschland ist seit Jahren rückläufig – insofern ist es umso wichtiger diesen wenigen Kindern die bestmögliche Gesundheitsversorgung und Bildung zukommen zu lassen“, appellierte Hartmann.