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Langes Sitzen durch kurze Bewegungspausen unterbrechen

Kurze dreiminütige Bewegungspausen während eines TV-Marathons oder einer anderen bewegungsarmen Tätigkeit können den Blutzuckerspiegel bei Kindern verbessern – im Vergleich zu Kindern, die ununterbrochen sitzen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des National Institutes of Health (NIH), die in der Fachzeitschrift der Endocrine Society „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ (JCEM) veröffentlicht wurde.

Kinder, die viel sitzen und sich wenig bewegen, haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Stoffwechselstörungen, wie Diabetes. "Kurze Bewegungspausen von ein paar Minuten bei langen Sitzphasen können sich kurzfristig auch positiv auf den Stoffwechsel eines Kindes auswirken", so der leitende Autor der Studie, Dr. Jack A. Yanovski vom NIH Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health und Human Development (NICHD). "Obwohl wir wissen, dass ein Kind sich mindestens 30 Minuten täglich bewegen sollte, um seine Gesundheit und seinen Stoffwechsel zu verbessern, können sich bereits kleine Verhaltensänderungen, wie kurze Spaziergänge, ebenso positiv auswirken."

Die Experten untersuchten das Sitz-Verhalten und den Stoffwechsel bei 28 normalgewichtigen Kindern an zwei Tagen in halbstündigen Intervallen. Die Teilnehmer waren zwischen 7 und 11 Jahren alt. Sie sollten entweder kontinuierlich drei Stunden lang sitzen oder diese Stunden durch drei Minuten lange Pausen auf einem Laufband unterbrechen. Die Studienteilnehmer ließen ihre Blutzucker-und Insulinspiegel vor und nach dem Experiment testen. Die Kinder tranken ein zuckerhaltiges Soda-Getränk vor dem „Sitzmarathon“, so dass Forscher messen konnten, wie ihre Körper den Zucker verarbeiteten.

Bessere Blutzuckerwerte durch „Mini-Spaziergänge“

Bei den Kindern, die Bewegungspausen machten, war der Blutzucker- und Insulinspiegel niedriger als bei jenen, die kontinuierlich saßen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Köper derjenigen Kinder besser in der Lage waren, den Blutzuckerspiegel zu halten, die sich zwischendrin bewegten.

"Anhaltendes Sitzen nach einer Mahlzeit verringert die Fähigkeit der Muskeln, Blutzucker abzubauen", so der die Erstautorin Dr. Britni Belcher vom National Cancer Institute. Das zwingt den Körper dazu, mehr Insulin zu produzieren, wodurch das Risiko für eine Fehlfunktion der Betazellen erhöht wird. Dies kann wiederum die Entwicklung von Typ-2-Diabetes begünstigen.

Quelle: <link http: www.eurekalert.org pub_releases tes-isw082115.php _blank external-link-new-window external link in new>EurekAlert!, <link http: press.endocrine.org doi jc.2015-2803 _blank external-link-new-window external link in new>Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (JCEM)