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„Late Talkers“ - Spät sprechende Kleinkinder sollten zum Arzt

Kinder, die erst deutlich nach dem ersten Geburtstag mit dem Sprechen beginnen, gelten als „Late Talker“ – späte Sprecher. Nicht ganz ein Viertel der Kinder sind davon betroffen. Damit diese Kinder nicht später unter Sprachdefiziten und Schulproblemen zu leiden haben, sollten sie einem Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden. Mit einer frühen und wenig aufwendigen Behandlung können oft langfristige Sprachstörungen verhindert oder zumindest gelindert werden…

Beginnt ein Kind erst sehr spät zu sprechen, beraten sich Eltern besser mit dem Kinder- und Jugendarzt. Etwa 20% der Kinder in Deutschland seien so genannte „Late Talkers“, die erst deutlich nach dem ersten Geburtstag mit dem Sprechen beginnen, berichtet die in Neu-Isenburg bei Frankfurt erscheinende „Ärzte Zeitung“. Diese Kinder hätten im Alter von zwei Jahren noch einen Wortschatz, der weniger als 50 Wörter umfasst und bildeten keine Zweitwortsätze.

Laut einer Studie der Universität München aus dem Jahr 2007 haben rund die Hälfte der „Late Talkers“ bis über das Kindergartenalter hinaus deutliche Defizite in der sprachlichen Entwicklung, so die „Ärzte Zeitung“. Bei diesen Kindern komme es später häufig zu Schulproblemen.

Wird die Sprachstörung bereits im Alter von zwei Jahren identifiziert, könne sie mit relativ wenig Aufwand behandelt werden. Bei „Late Talkern“ mit gutem Sprachverständnis reiche es in der Regel aus, wenn die Eltern geschult werden, erklärt Mascha Hecking vom Sprachtherapeutischen Beratungs- und Behandlungszentrum München. Dagegen sei bei Kindern mit einem eingeschränkten Sprachverständnis, die bis zum Alter von zweieinhalb Jahren nicht aufgeholt haben, eine Therapie sinnvoll.