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Laufenlernen: Ein risikoreicher Balanceakt

Wann ein Kind das Laufen lernt, ist individuell sehr unterschiedlich. Zwischen dem 8. und dem 18. Lebensmonat machen die meisten Kinder ihre ersten Schritte. In dieser Zeit ist das Risiko für Stürze und Verletzungen besonders groß, denn Kinder fallen leicht um und greifen nach allem, um sich daran festzuhalten...

Zwischen dem 8. und dem 18. Lebensmonat machen die meisten Kinder ihre ersten Schritte. „Laufenlernen ist ein schwieriger Balanceakt, denn Kinder haben einen großen Kopf und einen relativ schweren Oberkörper - im Verhältnis zu den kurzen Beinen. In dieser Phase ist das Risiko für Stürze und Verletzungen besonders groß. Kinder greifen nach allem, um sich daran festzuhalten und reißen einiges mit sich“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Eltern sollten deshalb die Räume, in denen sich das Kind bewegt, möglichst von Unfallrisiken befreien: Ecken in Kopfhöhe sollten gepolstert, Teppiche rutschfest gemacht, Regale „wackelsicher“ verschraubt, Treppenauf- und -abgänge abgesperrt werden. Als „Ankerpunkte“, an denen sich das Kind sicher festhalten kann, können beispielsweise Sitzkissen im Zimmer dienen.

Wenn es der Fußboden erlaubt, sollten Kinder barfuß gehen. So kann sich das Fußgewölbe besser ausbilden. Schuhe sind nur zum Schutz vor Kälte, Nässe und Verletzungen nötig. Für zu Hause eignen sich z.B. rutschfeste Stoppersocken und für draußen weiche Mokassins, die möglichst viel Bewegungsfreiheit bieten.

Wann ein Kind mit dem Laufen beginnt, ist individuell sehr unterschiedlich. Die ‚Testphase’ kann erst starten, wenn das Nervensystem, die Knochen, Bänder, Muskeln und Gelenke den Körper aufrecht halten können. „Lauflernhilfen können diesen Vorgang auf keinen Fall beschleunigen – im Gegenteil: mittlerweile ist bekannt, dass sie die motorische Entwicklung verzögern. Darüber hinaus ereignen sich damit oft schwere Sturzunfälle mit Verletzungen an Kopf oder Wirbelsäule“, warnt Dr. Fendel.

Weitere Informationen zum Thema "Kindersicherheit" erhalten Sie auf den Merkblättern Kinderunfälle der "Kommission Unfälle im Kindesalter", die Sie hier kostenlos downloaden können.