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Lebensweise im Vorschulalter hat nachhaltigen Einfluss auf spätere Gesundheit

Für die spätere Entwicklung legt die frühe Kindheit die Basis, nicht nur in Bezug auf die geistigen und körperlichen Fähigkeiten, sondern auch für die spätere Gesundheit. So wirken sich die Aktivität im Vorschulalter auf das spätere Risiko für Übergewicht und eine kalziumreiche Ernährung mit viel Milchprodukten auf das Schlaganfallrisiko als Erwachsener günstig aus ...

Eine aktuelle amerikanische Studie und eine britisch-australische Untersuchung bestätigen wieder, dass die frühe Kindheit in Bezug auf die weitere Entwicklung von großer Bedeutung ist. So wirken sich die Aktivität im Vorschulalter auf das spätere Risiko für Übergewicht und eine kalziumreiche Ernährung mit viel Milchprodukten auf das Schlaganfallrisiko als Erwachsener günstig aus. „Kinder können für ihre Gesundheit ein gutes Polster schaffen, das sie später im Leben gegenüber Belastungen unempfindlicher macht. Die amerikanischen Forscher vergleichen das mit einem Bankkonto, das mit Reserven gefüllt werden kann“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Britische und australische Wissenschaftler behaupten sogar, dass der Einfluss der Kindheit bis ins hohe Alter hinein reicht. Denn ihre Beobachtungen zeigen, dass eine kalziumreiche Ernährung mit viel Milchprodukten die Lebenszeit insgesamt verlängern konnte und auch das Risiko, an einem Schlaganfall zu versterben, reduzierte. Den Forschern standen die Daten von über 4.000 Patienten im Verlauf von 65 Jahren zur Verfügung, die sie im Hinblick auf eine Ernährung mit Milchprodukten und Sterblichkeit auswerteten. Als Kinder hatten die Probanden zwischen 1937 und 1939 an einer Erhebung zum Ernährungsverhalten in der Familie teilgenommen. Bis 2005 waren fast 1.500 der Teilnehmer verstorben, beinahe 400 an einer Herz-Kreislauferkrankung und 121 aufgrund eines Schlaganfalls. „Dass ein hoher Verzehr von Milchprodukten sich positiv auf die Lebenserwartung auswirkt, kann auch daran liegen, dass Familien, die sich damals solche Lebensmittel öfter leisten konnten, einer wirtschaftlich begünstigten Gesellschaftsschicht angehörten. Diese ist i.d.R. mit einer besseren Ernährung verbunden“, räumt Dr. Fegeler ein.

Das Bewegungsverhalten im Vorschulalter hat laut amerikanischen Forschern mindestens bis ins Teenageralter hinein noch Auswirkungen auf das Gewicht. Ihre Ergebnisse stützen sich auf die Daten von über 300 Kindern. Wenn diese Kinder mit fünf Jahren mehr als 30 Minuten täglich Sport trieben, bewirkten alle weiteren 10 Minuten intensiver Bewegung je 15 Gramm weniger Fettgewebe im Alter von 8 und 11 Jahren.