Legasthenie - schon im Kindergarten vorbeugen

Legasthenie ist eine Krankheit, dennoch werden Betroffene vielfach als dumm abgestempelt. Der Bundesverband Legasthenie fordert daher eine Verbesserung der gesellschaftlichen und schulischen Situation der Patienten...

Der Bundesverband Legasthenie fordert eine stärkere Sprachschulung an den deutschen Kindergärten. "Um die späteren negativen Folgen von Legasthenie zu verhindern, brauchen wir eine intensivere Prävention", fordert Verbandsvorsitzende Christiane Sczygiel im Rahmen des 14. Fachkongresses zur Legasthenie in Freiburg. Ziel müsse es sein, eine Lese-Rechtschreibschwäche bei Kindern frühzeitig zu erkennen. Eine Diagnose nach der Einschulung sei zu spät.

Nach Ansicht des Verbandes werden Legastheniker an den deutschen Schulen häufig diskriminiert. Nötig sei eine Reform der Notengebung und der Prüfungsordnungen. Es müsse anerkannt werden, dass es sich bei Legasthenie um eine Krankheit handele. Bei Kindern und Jugendlichen, die nachweislich an der Lese- und Rechtschreibschwäche leiden, dürfe die Orthografie nicht bewertet werden. Zudem müsse den Betroffenen bei Prüfungen mehr Zeit eingeräumt werden.

Nach Angaben des Verbandes können mindestens 5% der deutschen Schulkinder und Jugendlichen nicht ausreichend lesen und schreiben. Die Legasthenie ist ein genetischer Defekt und wird in den meisten Fällen vererbt. Mittlerweile haben Forscher die gestörten Hirnregionen, die für die Krankheit verantwortlich sind, identifiziert. Eine Behandlung ist bislang aber nicht möglich.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:
Lese-Rechtschreibschwäche und unter www.legasthenie.net

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 17.12.2025