Bei einem Leistenbruch entsteht eine Lücke in Haut- oder Muskelgewebe, die normalerweise geschlossen ist. Durch dieses "Loch" kann beispielsweise etwas Darm vordringen. Bei vielen Kindern - insbesondere Jungen - ist diese Lücke schon bei der Geburt vorhanden. Etwa 3-5% aller Neugeborenen haben einen angeborenen Leistenbruch. Noch im Mutterleib sinken bei Jungen die Hoden aus dem Bauchraum durch den Leistenkanal in den Hodensack. Normalerweise verschließt sich der Leistenkanal dann bis zum achten Schwangerschaftsmonat. Bei jedem 30. Jungen, der auf die Welt kommt, hat sich die Öffnung nicht geschlossen. Auch bei Mädchen kann es vorkommen - jedoch seltener -, dass sich das Bauchfell nicht vor der Geburt schließt.
Eine Beule weist auf einen Bruch hin
Eine Schwellung in der Leistengegend, die gelegentlich auch wieder verschwinden kann, deutet auf einen Leistenbruch hin. Wenn im Leistenbruch ein Stück Darm eingeklemmt wird, kann es zu starken Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Statistisch sind 70% aller Patienten mit eingeklemmten Leistenbruch unter einem Jahr alt. Eltern sollten bei einem Verdacht umgehend zu ihrem Kinder- und Jugendarzt. Ein eingeklemmter Leistenbruch muss sofort behandelt werden. Die operative Versorgung eines Leistenbruchs ist einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe bei Kindern.