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Leistenbrüche sind bei Kleinkindern häufig

Normalerweise verschließt das Bauchfell den Leistenkanal bis zum achten Schwangerschaftsmonat. Bei jedem 30. Jungen wächst es jedoch nicht zusammen, so dass er mit einem Leistenbruch auf die Welt kommt. Auch Frühgeborene erleiden häufiger als andere Kinder einen Leistenbruch. Dieser macht sich in der Regel durch eine Schwellung im Dreieck zwischen Bauch und Oberschenkel bemerkbar...

Bei einem Leistenbruch oder Eingeweidebruch (Hernie) entsteht eine Lücke im Leistenbereich, die normalerweise geschlossen ist. Durch dieses "Loch" kann Eingeweide nach außen vordringen. Etwa 3-5% aller Neugeborenen haben einen "angeborenen" Leistenbruch. Normalerweise verschließt das Bauchfell den Leistenkanal bis zum achten Schwangerschaftsmonat. Bei jedem 30. Jungen wächst es jedoch nicht zusammen, so dass er mit einem Leistenbruch auf die Welt kommt. Ein Leistenbruch kann aber auch jederzeit durch einen erhöhten Druck im Brauchraum (etwa durch Verstopfung oder durch chronischen Husten) entstehen. Jungen sind häufiger als Mädchen betroffen, auch Frühgeborene sind gefährdeter als andere Kinder. Leistenbrüche müssen in der Regel operiert werden. Der Eingriff ist u.U. auch ambulant möglich.

"Wenn Sie eine Schwellung im Dreieck zwischen Bauch und Oberschenkel bemerken, sollten Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Sobald starke Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Dann können Eingeweide eingeklemmt sein (Brucheinklemmung). Etwa 70% aller Patienten mit eingeklemmten Leistenbruch sind unter einem Jahr alt. Dieser muss umgehend chirurgisch behandelt werden", erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Durch Verstopfung steigt der Druck im Bauchraum, wenn Ihr Kind die Bauchpresse einsetzt. Dies kann das Risiko für einen Bruch erhöhen. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel, Milchprodukte mit lebenden Kulturen (Joghurt, Dickmilch usw.) und ausreichende Trinkmengen sorgen vorbeugend für einen weichen Stuhlgang.