Rechts- oder Linkshänder wird man schon weit vor der Geburt. Diese Vermutung legt eine neue Studie von Professor Peter Hepper und Kollegen von der Universität Queens in Belfast nahe. Demnach nuckeln neun von zehn Föten in der 15. Schwangerschaftswoche am rechten Daumen. Ausgewertet wurden dafür die Ultraschallberichte von insgesamt 1.000 Föten. Ihre Vorliebe für eine Seite war auch im Alter von 10 bis 12 Jahren bei den meisten Kindern noch gleich geblieben.
Händigkeit ist im Gehirn festgelegt
Bereits im Alter von zwei Jahren ist die Händigkeit bei kleinen Kindern relativ stabil ausgeprägt. Linkshändige Kinder sollten deshalb nicht für die Schule auf rechts umgeschult werden. Folge eines solchen Zwanges können gesundheitliche Schäden für die Kinder sein, wie beispielsweise Konzentrationsschwierigkeiten, rasche Ermüdung oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche. Im Gegensatz zu Rechtshändern steuert bei Linkshändern die rechte Gehirnhälfte die Hand und in der linken befindet sich das Sprachzentrum (bei Rechtshändern ist es genau umgekehrt). Ein Umlernen würde in der Schule und auch später im Berufsleben unnötig viel Kraft kosten.
Eltern sollten bei ihren Kindern von Anfang an keinen Einfluss auf den bevorzugten Gebrauch der Hand ausüben. Daher ist es wichtig, gerade ABC-Schützen zum Schulanfang spezielle Gegenstände für Linkshänder zu geben, etwa Schere, Federhalter oder Lineal.