Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Mangelhafte Gesundheitsvorsorge in Deutschland

Kinder und Jugendliche werden nicht wie Erwachsene in Bonusprogramme mit eingeschlossen. Damit sinkt auch bei vielen Eltern das Interesse an der notwendigen Prävention. Es wird so u.a. immer schwieriger, Übergewicht, Diabetes und deren Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu verhindern..

Trotz der allgemeinen Forderung nach mehr und besserer Vorsorge wird immer mehr im Bereich der Prävention - auch bei Kindern und Jugendlichen - gespart. Die Leidtragenden sind insbesondere Kinder aus sozial schwächeren Familien. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte legte deshalb einen umfassenden Plan für eine dringend erforderliche Gesundheitsförderung und Vorsorge vor. Die Maßnahmen reichen von jährlichen Früherkennungsuntersuchungen bis zu einer Einschränkung von Werbung für Zigaretten, Alkohol und Junk Food.

Ausbau statt Abbau

  • Bonusprogramme gibt es bisher nur für Erwachsene und nicht für Kinder und Jugendliche! Daher ist es für Kinder- und Jugendärzte schwierig, alle Eltern von einer gründlichen Gesundheitsvorsorge zu überzeugen. Kinder, die regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmaßnahmen teilnehmen, könnten beispielsweise folgende Boni erhalten:
    - Übernahme der Kosten für eine jährliche Gesundheitsuntersuchung
    - Übernahme des Mitgliedsbeitrags im Sportverein
    - Jahresfreikarte für das Schwimmbad
    - Sportgeräte als Prämien
    - Ermäßigter Beitrag für Azubis
    - Übernahme der Kosten von Reiseimpfungen
    - Übernahme der Kosten für Sporttauglichkeitsprüfungen.
  • Gesetzlich sollte Kindern und Jugendlichen u.a. bis zum 14. Lebensjahr eine jährliche Früherkennungsuntersuchung zustehen. So könnte man insbesondere Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes und deren Spätfolgen frühzeitig verhindern.
  • Alle von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen sollten bundesweit von den Kassen übernommen werden. So können Infektionskrankheiten und deren Folgen wesentlich besser bekämpft werden.
  • Nicht nur Eltern, sondern auch Kinder müssen mehr Gesundheitsbewusstsein erlangen. Deshalb sollte in Schulen Gesundheitserziehung eingeführt werden.
  • Werbung für gesundheitsschädliche Produkte wie Zigaretten und Alkohol sollte im Interesse der Jugendlichen stark eingeschränkt werden. Kinder und Jugendliche können diese "potenziellen Drogen" bisher auch viel zu leicht erwerben. Während beispielsweise in anderen europäischen Ländern Alcopops, hochprozentige Mischgetränke, mit hohen Steuern verteuert werden, sind sie in Deutschland noch billig und jederzeit verfügbar.