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Mangelnde Impfrate gefährdet Ausrottung der Masern in Europa

Forscher des staatlichen dänischen Impfinstituts in Kopenhagen kritisieren mangelnde Impfraten in Europa, die das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefährden, Masern bis zum Jahr 2010 in Europa auszurotten. Vor allem in Rumänien, Deutschland, Großbritannien, Italien und der Schweiz kommt es immer wieder zu Ausbrüchen….

Mangelnde Impfungen gefährden die Ausrottung der Masern in Europa. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, seien nicht ausreichend viele Kinder gegen die hochansteckende Krankheit geimpft, schreiben Wissenschaftler um Mark Muscat vom staatlichen dänischen Impfinstitut in Kopenhagen im britischen Medizinjournal „The Lancet“ (online vorab). Die Forscher hatten Daten aus den 27 EU- Ländern sowie Kroatien, Island, Norwegen, der Schweiz und der Türkei ausgewertet. Diese Länder meldeten im Zwei-Jahres-Zeitraum 2006/07 insgesamt 12.132 Masernfälle, 85% davon ereigneten sich in Rumänien, Deutschland, Großbritannien, Italien und der Schweiz.

Bis zum Jahr 2010 sollen Masern in Europa ausgerottet sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt dafür eine zweistufige Impfung für mindestens 95% aller Kinder. In Deutschland lag die Impfquote bei zweijährigen Kinder zwischen 1996 und 2003 jedoch konstant bei nur etwa 70%. Seitdem hat sich die Impfrate nach Angaben des Robert Koch-Instituts zwar verbessert, sei jedoch für eine Eliminierung der Masern noch längst nicht ausreichend. Auch die Schweiz kam der „Lancet“-Studie zufolge zwischen 1991 und 2000 nur auf eine Quote von etwa 82%. Finnland erreichte dagegen schon seit 1995 (untersucht bis 2003) konstant mehr als 95%.