In der Schweiz ist die Zahl der Masernfälle in den letzten Wochen stark angestiegen. Betroffen sind vor allem die Kantone Wallis und Schwyz. Laut Auskunft des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in Bern wurden bisher etwa 180 Fälle gemeldet – 80 davon aus dem Kanton Wallis. Obwohl Masern meldepflichtig sind, geht der Walliser Kantonsarzt Georges Dupuis davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankungen viel höher liegen dürfte.
Kinder und Jugendliche betroffen
Knapp 80% der Erkrankten sind Kinder und Jugendliche. Da die Durchimpfungsraten in der Schweiz in keinem der betroffenen Kantone (Wallis, Schwyz, Zürich, Genf, Tessin) die – für eine Eliminierung der Masern – notwendige Quote von ca. 95% erreicht, rechnet das BAG mit einer möglichen Ausweitung der Epidemie. Masern können zu schweren Komplikationen führen, in seltenen Fällen auch tödlich verlaufen. Unter den bisher gemeldeten Masernfällen hat es bereits einen Fall einer Masern-Enzephalitis – einer Hirnentzündung – gegeben. Mehrere Patienten mussten aufgrund von Komplikationen in Krankenhäuser eingewiesen werden.
Schutzimpfung empfohlen
Das BAG empfiehlt Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und ausgebliebene Impfungen umgehend nachzuholen. Gleiches gilt für ungeimpfte, junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit keine Masern hatten. "Die Krankheit verläuft bei Erwachsenen oftmals schwerer als bei Kindern", warnt Dr. Klaus Gritz, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. "Ungeimpfte Touristen, die in betroffene Gebiete in die Schweiz reisen, sollten sich unbedingt impfen lassen", empfiehlt Dr. Gritz.