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Masern-Epidemie in der Schweiz breitet sich aus

Die vor wenigen Wochen begonnene Masern-Epidemie in der Schweit breitet sich weiter aus. Experten raten unbedingt zur Impfung...

Die Zahl der Masern-Fälle in der Schweiz ist weiter angestiegen. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Bern mitteilte sind inzwischen rund 300 Menschen an Masern erkrankt. In der letzten Woche waren 40 neue Fälle gemeldet worden. Betroffen von der Epidemie sind vor allem die Kantone Wallis mit 118 Fällen und Schwyz mit 60 Fällen. Erstmals wurden auch aus dem Kanton Freiburg fast 40 Masern-Erkrankungen gemeldet. "Es ist davon auszugehen, dass sich die Epidemie weiter ausweitet, da die Durchimpfungsraten nicht hoch genug sind", warnt Hans-Peter Zimmermann vom BAG. Unter den bisher gemeldeten Masern-Fällen hat es bereits zwei Fälle von Masern-Enzephalitis - einer Hirnentzündung - gegeben, sechs Erkrankte litten an einer Lungenentzündung als Folge der Masern-Erkrankung. Insgesamt mussten bisher laut BAG 19 Betroffene in Hospitäler eingeliefert werden.

Schutzimpfung empfohlen
Da vor allem Kinder und Jugendliche betroffen sind, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und ausgebliebene Impfungen umgehend nachzuholen. Gleiches gilt für ungeimpfte, junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit keine Masern hatten. "Touristen, die in die Schweiz fahren, sollten ebenfalls ihren Impfschutz überprüfen", rät Dr. Christoph Kupferschmid, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Württemberg. Laut Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) in Berlin bekommen nur etwa 80% aller Kinder in Deutschland die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR), die zweite Impfung, die bis zum 23. Lebensmonat gegeben werden soll, erhalten nur 25% der Kinder. Nötig für einen Schutz der Bevölkerung wäre eine Durchimpfungsrate über 95%. "Viele Eltern vergessen die notwendige zweite Impfung gegen Masern bei ihren Kindern - leider genauso wie ihre eigenen Auffrischimpfungen", kritisiert Kupferschmid.

Erste Nationale Impfwoche
Die am Freitag in Deutschland beginnende Erste Nationale Impfwoche, soll bundesweit fürs Impfen werben. Da in der Schweiz auch zahlreiche Fälle aus anderen Kantonen (Zürich, Genf und Tessin) gemeldet werden, hält Kupferschmid es für möglich, dass die Epidemie auch Süddeutschland erreicht. "Unsere Impfquoten sind leider nicht besser als die in der Schweiz - Masern-Ausbrüche kommen auch in Baden-Württemberg immer wieder vor", warnt Kupferschmid.