Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Masernausbruch in der Schweiz

Seit Beginn eines Masern-Ausbruchs im November 2006 sind im Kanton Luzern bereits 74 Personen an Masern erkrankt. Touristen, die in die betroffenen Gebiete in die Schweiz reisen, sollten sich deshalb unbedingt gegen Masern schützen. Das gilt sowohl für Kinder als auch für ungeschützte Erwachsene....

Im Kanton Luzern sind seit Anfang des Jahres mehr als 50 Menschen an Masern erkrankt. Wie die Staatskanzlei Luzern mitteilte, sind vor allem Kinder im Alter zwischen sieben und 15 Jahren betroffen. Drei Kinder mussten hospitalisiert werden, darunter ein Kind, das an der gefürchteten Masernenzephalitis – einer durch Masernviren ausgelösten Hirnentzündung - erkrankt ist. Seit Beginn des Ausbruchs im November 2006 sind damit bereits 74 Personen im Kanton Luzern an dieser hochansteckenden Virusinfektion erkrankt. Alle Betroffenen hatten keinen oder einen nur unvollständigen Impfschutz. Die Durchimpfungsraten des Kantons Luzern und des benachbarten Kantons Schwyz gehören zu den niedrigsten der gesamten Schweiz. Laut Angaben der Behörden können nur etwas mehr als 60% der zweijährigen Kinder die zwei empfohlenen Impfungen gegen Masern vorweisen. Um die Masern zu eliminieren, sind Quoten von 95% für beide Impfungen nötig. Die Behörden rechnen daher mit einer weiteren Ausbreitung der Masern.

Schutzimpfung empfohlen
Der Kantonsärztliche Dienst in Luzern rät Eltern und Kindern dringend zur Überprüfung des Impfschutzes. Insbesondere Kontaktpersonen zu Erkrankten wird empfohlen, sich schnellstmöglich impfen zu lassen. „Touristen, die jetzt oder zu Ostern in die betroffenen Gebiete in die Schweiz reisen, sollten sich unbedingt gegen Masern schützen. Das gilt nicht nur für Kinder. Auch ungeschützte Erwachsene können an Masern erkranken. Und mit zunehmendem Erkrankungsalter steigt auch die Zahl der Komplikationen“, warnt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ). Auch aus Deutschland wurden in der vergangenen Woche erste Masernfälle gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Kassel wurden bei 3 Kindern und Jugendlichen Masern diagnostiziert. Auch bei diesen Fällen fehlte der wichtige Impfschutz. Bei einem weiteren Fall – einer 18-jährigen Frau aus Kassel - könnte es eine Verbindung zum Masernausbruch in der Schweiz geben. Nach Angaben der Behörden war sie in der vergangenen Woche von einem Studienaufenthalt aus der Schweiz zurückgekehrt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR).