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Mehr Medikamente für Jugendliche auf Kassenkosten

OTC-Präparate, nicht-verschreibungspflichtige Medikamente (engl. "Over-The-Counter"), müssen Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren seit 1. April 2004 selbst bezahlen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat mehrmals seine Befürchtung geäußert, dass diese Streichung eine Verschlechterung der Qualität der medizinischen Versorgung der Jugendlichen zur Folge hat. Nun soll überprüft werden, welche Arzneien auf Kassenkosten in Zukunft zusätzlich verschrieben werden können - künftig soll es mehr rezeptfreie Medikamente für Jugendliche unter 18 Jahren auf Kassenkosten geben...

Seit Inkrafttreten der Gesundheitsreform zahlen die Kassen rezeptfreie Medikamente (so genannte OTC-Präparate: engl. "Over-The-Counter") nur noch für Kinder bis zwölf Jahren und für Jugendliche mit Entwicklungsstörungen bis 18 Jahren. Dies soll nun geändert werden: Für Jugendliche unter 18 Jahren soll es künftig mehr rezeptfreie Medikamente auf Kassenkosten geben. Dies kündigte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt an. Eine gesetzliche Änderung der Gesundheitsreform lehnte sie zwar ab, doch wurde der Ausschuss von Krankenkassen und Ärzten mit der Prüfung beauftragt, welche Arzneien auf Kassenkosten künftig zusätzlich verschrieben werden können. Damit könnte das Problem, das bei einer Expertenanhörung im März deutlich wurde, ohne Gesetzesänderung gelöst werden. Gesundheitsministerin Schmidt erklärte, Ziel der Überprüfung sei es, Medikamente mit nachweislicher Wirkung bei Jugendlichen unter 18 Jahren von den Krankenkassen erstatten zu lassen.

Chronisch kranke Kinder besonders betroffen
Kinder- und Jugendärzte hatten vor negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern gewarnt, wenn sich Eltern etwa von chronisch kranken Kindern die Medikamente nicht mehr leisten können. Dabei geht es zum Beispiel um Arzneien wie Hustenlöser und leichte Schmerzmittel. Durch die Herausnahme rezeptfreier Arzneimittel aus dem Kassenkatalog waren einkommensschwache Familien mit chronisch kranken Kindern mit den Zahlungen teilweise überfordert.