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Mehr Schutz für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche brauchen mehr Schutz vor Gewalt. Neue Zahlen vom Landesamt für Statistik zeigen am Beispiel Thüringen, dass Aggressionen und Gewalt zunehmen.

In Thüringen brauchten im vergangenen Jahr mehr Kinder und Jugendliche Schutz vor Gewalt. Die Zahl der Fälle sei um 9,1 % im Vergleich zu 2000 auf 853 gestiegen, teilte das Landesamt für Statistik mit. Bei mehr als einem Drittel suchten die Kinder und Jugendlichen von sich aus Schutz bei Behörden. In den anderen Fällen sahen Eltern, Nachbarn, Schulen, Ärzte, Jugendämter, soziale Dienste oder die Polizei eine Gefährdung der jungen Leute und veranlassten Hilfe. In fast der Hälfte aller Fälle (45,5 %) waren die Kinder unter 14 Jahre. In 99 Fällen waren die Kinder noch keine sechs Jahre alt. Mädchen waren mit 56 % der Fälle öfter betroffen als Jungen.

Beziehungsprobleme von Kindern und Jugendlichen, Überforderung der Eltern, Vernachlässigung sowie Schul- und Ausbildungsprobleme waren die Hauptursachen für die Gewaltausbrüche.

Fast die Hälfte aller Schutzmaßnahmen dauerten maximal sechs Tage. Ein Fünftel ging über zwei Wochen und ein weiteres Drittel über 15 Tage. In über der Hälfte aller Fälle (53,1 %) konnten die Kinder und Jugendlichen danach zu ihren Elten oder Pflegefamilien zurück kehren.

263 Mal mussten erzieherische Hilfen außerhalb des Elternhauses oder die Unterbringung in ein Heim veranlasst werden. In 68 Fällen wurden andere stationäre Hilfen eingeleitet oder übernahm ein anderes Jugendamt den Schutz. Bei 8,1 % waren keine weiteren Hilfen notwendig.

Hilfe bei Gewalt finden Sie hier: www.sozialnetz.de/kinder-sos