Mehrlinge: Größe der Mutter könnte Rolle spielen

Spätgebärende bekommen häufiger zweieiige Zwillinge als junge Mütter. Mütter, in deren Familie es bereits Zwillingsgeburten gegeben hat, haben ebenso gute Chancen, Zwillinge zu gebären. Amerikanische Forscher haben nun herausgefunden, dass auch bei großen Frauen die Wahrscheinlichkeit, Zwillinge bzw. Mehrlinge in die Welt zu setzen, erhöht ist….

In Deutschland gibt es ca. 10.000 Mehrlingsgeburten (Drillinge und Vierlinge mit eingerechnet) pro Jahr. In Europa ist etwa jede 70. Geburt eine Zwillingsgeburt. Dass das Alter der Frau, eine gewisse Veranlagung in der Familie der Mutter oder auch eine künstliche Befruchtung die Wahrscheinlichkeit für Mehrlingsgeburten erhöhen, war bereits bekannt. Nun haben amerikanische Forscher herausgefunden, dass auch die Größe der Mutter eine Rolle spielen könnte.

Der Geburtshelfer Gary Steinman vom New Yorks Island Jewish Medical Center hat die Körpergröße von Frauen, die Zwillinge oder Drillinge geboren hatten, mit der Durchschnittsgröße von Amerikanerinnen verglichen. Dabei fand er heraus, dass Mütter von Mehrlingen im Durchschnitt mehr als 2,5 Zentimeter größer waren, als die Vergleichsgruppe.

Ursache dafür könnte ein Eiweißstoff namens Insulin-like Growth Factor (IGF) sein, der in der Leber gebildet wird. IGF erhöht die Empfindlichkeit der Eierstöcke gegenüber dem Hormon LH, das unter anderem den Eisprung auslöst. Die Forscher versuchen derzeit zu klären, ob IGF das Überleben von Embryonen in den ersten Entwicklungsphasen begünstigt und damit Mehrfachgeburten fördern könnte. Es ist bekannt, dass größere Frauen signifikant mehr IGF bilden als kleinere Frauen.

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 17.12.2025