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Meningokokken-B-Erkrankung in Dortmund: Impfstoff verfügbar!

In Dortmund ist ein dreijähriges Mädchen an einer Hirnhautentzündung durch Meningokokken Typ B erkrankt und wird auf der Intensivstation des Kinderzentrums behandelt. Erfreulicherweise ist sein Zustand stabil. Das ist nicht selbstverständlich, denn diese Erkrankung kann innerhalb von Stunden tödlich verlaufen oder mit schweren, bleibenden Folgeschäden einhergehen. Gegen Typ B ist seit Dezember 2013 in Deutschland ein Impfstoff erhältlich. Da es aber noch keine öffentliche Impfempfehlung gibt, ist der Impfstoff in der Bevölkerung so gut wie unbekannt.

In Dortmund ist ein dreijähriges Mädchen an einer Hirnhautentzündung durch Meningokokken Typ B erkrankt und wird auf der Intensivstation des Kinderzentrums behandelt. Erfreulicherweise ist sein Zustand stabil. Das ist nicht selbstverständlich, denn diese Erkrankung kann innerhalb von Stunden tödlich verlaufen oder mit schweren, bleibenden Folgeschäden einhergehen. Es gibt fünf verschiedene Meningokokken-Typen, die für den Menschen gefährlich sind: Typ A, B. C, W und Y. In Deutschland werden 70% der Meningokokken-Erkrankungen durch Typ B und 30% durch Typ C verursacht. Die anderen Typen kommen praktisch nur im entfernteren Ausland vor; entsprechende Reiseimpfungen stehen schon länger zur Verfügung. Gegen Typ C sind hierzulande die meisten Kinder geimpft. Gegen Typ B ist es nach jahrzehntelanger Forschung erst kürzlich gelungen, einen Impfstoff herzustellen; seit Dezember 2013 ist er auch in Deutschland erhältlich. Da es aber noch keine öffentliche Impfempfehlung gibt, ist der Impfstoff in der Bevölkerung so gut wie unbekannt.

„Ich würde es als tragisch empfinden, wenn ein Kind an dieser Krankheit Schaden nimmt oder gar stirbt und die Eltern erst hinterher erfahren, dass es einen Impfstoff dagegen gibt“ sagt Dr. med. Burkhard Lawrenz, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt in Arnsberg im Hochsauerlandkreis und Landesverbandsvorsitzender von Westfalen-Lippe im BVKJ. „Daher möchte ich den Impfstoff bekannter machen. Die Impfung kann bei Babys ab einem Alter von 2 Monaten begonnen werden, ist aber auch für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene möglich. Je nach Alter sind zwei bis vier Impfungen für einen sicheren Schutz erforderlich. Manche Krankenkassen erstatten bereits die leider relativ hohen Kosten.“ Interessierte Eltern sollten sich mit ihrem Kinder- und Jugendarzt in Verbindung setzen und, falls dieser die Impfung als Individuelle Gesundheitsleistung anbietet, bei ihrer Krankenkasse wegen einer Kostenübernahme nachfragen.
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Dies ist eine Pressemeldung des Landesverbandes Westfalen-Lippe im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.