Die Analyse umfasste mehr als 200 pflanzliche Milchalternativen, darunter solche aus Mandeln, Cashewnüssen, Kokosnüssen, Haselnüssen, Pistazien, Reis, Soja und Walnüssen. Die nicht veröffentlichten Ergebnisse wurden auf der Jahreskonferenz der American Society for Nutrition in Boston vorgestellt (24. Juli 2023). „Etwa die Hälfte war mit Vitamin D angereichert, zwei Drittel waren mit Kalzium angereichert und knapp 20% hatten einen Proteingehalt, der dem in der Kuhmilch nahekam“, erläuterte die Hauptautorin der Studie, Ass. Professor Dr. Abigail Johnson, PhD, RD.
Johnson ist Direktorin des Nutrition Coordinating Center der University of Minnesota, dem eine Datenbank mit 19.000 Lebensmitteln für die Ernährungsforschung zur Verfügung steht.
„Ich mache mir darüber keine ernsthaften Sorgen, da man diese Nährstoffe leicht aus anderen Quellen beziehen kann und Kuhmilch sicherlich nicht perfekt und unfehlbar ist“, ergänzte Johnson. „Aber wenn jemand denkt, dass Pflanzenmilch ein guter-Ersatz für Milchprodukte ist, ist das bei vielen nicht der Fall.“ Verbraucher*innen sollten die Produktetiketten lesen und diejenigen auswählen, auf denen Kalzium und Vitamin D als Inhaltsstoffe aufgeführt sind, und darüber hinaus auf andere Quellen für Kalzium und Vitamin D in ihrer Ernährung achten, so Johnson in einer Erklärung.
Das Forschungsteam plant, pflanzliche Milchalternativen weiter zu untersuchen, beispielsweise, wie viel Ballaststoffe die Produkte enthalten, die Kuhmilch nicht beinhaltet. Ernährungsexperten und expertinnen geben zu bedenken, dass pflanzliche Produkte attraktive Eigenschaften wie weniger Fett, weniger Cholesterin und mehr Ballaststoffe aufweisen und im Vergleich zu Kuhmilch mit umweltfreundlicheren Methoden hergestellt werden kann.
Die meisten Menschen würden von einer erhöhten Aufnahme von Milchprodukten in fettfreier oder fettarmer Form profitieren, sei es aus Milch (einschließlich laktosefreier Milch), Joghurt und Käse oder aus angereicherten Sojagetränken oder Sojajoghurt, heißt es in amerikanischen Empfehlungen.
Quellen: MDedge, American Society for Nutrition