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Mini-Implantat hilft gehörlosen Säuglingen

Ein winziges Implantat kann die ausgefallene Funktion des Innenohrs ersetzen. Vor gut 20 Jahren ist erstmals in Deutschland ein so genanntes Cochlear-Implantat eingesetzt worden. Mittlerweile können damit sehr gute Erfolge bei tauben oder fast tauben Kindern erzielt werden. Die Implantation sollte am besten vor dem zweiten Lebensjahr erfolgen…

Taub sein und doch hören - was wie ein Wunder klingt, ist medizinisch seit einigen Jahren sogar schon bei Säuglingen und Kleinkindern mit Hilfe einer Mini-Prothese möglich, mit einem so genannten Cochlear-Implantat (CI). Hinter dem Ohr wird in den Schädelknochen ein winziges Implantat eingesetzt, das die ausgefallene Funktion des Innenohrs ersetzt. Gehörlos geborene oder später ertaubte Kinder können wieder oder erstmals hören, teilweise mit Einschränkungen. An rund 20 Standorten in Deutschland werden CI-Versorgung und Reha mittlerweile angeboten.

Bei dem Verfahren zeichnet das Mikrofon am Sprachprozessor Schallwellen auf, die umgewandelt und durch die Haut zum Implantat gesendet werden. Dort werden die Signale entschlüsselt und an die Elektroden in der Cochlea-Hörschnecke weitergegeben. Der Hörnerv erkennt diese und schickt sie ans Hörzentrum im Gehirn.

Implantation sollte frühzeitig erfolgen
Bei den Kindern ist der Zeitpunkt der OP wichtig. Wenn bis zum zweiten Lebensjahr implantiert wird, können sehr gute Erfolge erzielt werden, denn damit kann die wichtige Phase der Hörbahnreifung getroffen werden. Je älter die Kinder aber bei der ersten CI-Versorgung sind, desto weniger profitieren sie. Anschließend an die Implantation sollte eine zwei bis drei Jahre dauernde Hör- und Sprachtherapie folgen.