Forscher aus Paris und Savoyen wiesen nach, dass mit Hilfe des Tastsinns das Lesenlernen erleichtert und beschleunigt werden kann. Fünfjährige Kinder erlernten einmal in einer Gruppe nach der klassischen Methode mit Hilfe des Seh- und Hörvermögens Buchstaben. Eine andere Gruppe "begriff" die Buchstaben (im wahrsten Sinne des Wortes) zusätzlich, d.h., sie konnte die Buchstaben nicht nur sehen und hören, sondern auch als Reliefbuchstaben ertasten.
Die Kinder in der zweiten Gruppe beherrschten in der gleichen Zeit doppelt so viele Wörter mit Hilfe des Tastsinns im Vergleich zu den Kindern der ersten Gruppe, die sich die Buchstaben "nur" mit Hilfe ihrer Augen und Ohren einprägten. Laut der Wissenschaftler zwingt der zusätzliche Einsatz des Tastsinns die Kinder, die Buchstaben sequenzieller und analytischer zu verarbeiten, so dass die Assoziation eines Buchstabens mit einem Laut begünstigt wird.