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Mittelmeerdiät hat positiven Einfluss auf geistige Leistung

In einer in „Nutrients“ veröffentlichten Studie untersuchten Forscher*innen die Beziehung zwischen verschiedenen Essgewohnheiten und kognitiven und akademischen Leistungen bei Jugendlichen in Chile. Die Studie bestätigte bisherige Ergebnisse, dass eine gesunde Ernährungsweise sich auch positiv auf die geistige Leistung auswirkt.

Die mediterrane Ernährung (MedDiet) besteht aus einem hohen Konsum von Olivenöl, Gemüse, Obst, Getreide, Nüssen und Hülsenfrüchten, einem moderaten Konsum von Fisch, Fleisch und Milchprodukten sowie einem geringen Konsum von Eiern und Süßigkeiten. Wer diese Ernährungsweise wählt, isst kaum verarbeitete und zuckerhaltige Lebensmittel, trinkt kaum Alkohol und verzichtet auf das Rauchen.

Demgegenüber ernähren sich Menschen, die einen westlichen Ernährungsstil (WD) befolgen, bevorzugt mit stark verarbeiteten Lebensmitteln (Fertigprodukte), konsumieren häufig verarbeitete Kohlenhydrate (Weißbrot, weißer Reis, Backwaren, Limonaden, Nudeln) und Zucker. Diese Lebensmittel wirken sich negativ auf die geistige Leistung aus. Im Gegensatz dazu steigert die MedDiet das Wohlbefinden und verbessert die kognitive Funktion.

Verschiedene Ernährungsgewohnheiten bei chilenischen Jugendlichen verglichen

Der Zusammenhang zwischen MedDiet und akademischen und kognitiven Fähigkeiten bei Teenagern wurde nun bei lateinamerikanischen Heranwachsenden überprüft. Die Studie war Teil des Cogni-Action-Projekts, das von März 2017 bis Oktober 2019 lief und an dem 1.296 chilenische Jugendliche (Jungen und Mädchen im Verhältnis 1:1) im Alter von 10 bis 14 Jahren aus privaten, öffentlichen und subventionierten (staatlich finanzierten) Schulen in Chile teilnahmen.
Die Wissenschaftler*innen analysierten die Ernährungstrends der Teilnehmer*innen und bewerteten vier kognitive Bereiche: geistige Flexibilität, Arbeitsgedächtnis, Problemlösungsfähigkeit und Impulskontrolle.

Die Expert*innen bewerteten zudem den akademischen Erfolg in fünf Schulfächern (Englisch, Sprache, Naturwissenschaften, Geschichte und Mathematik), einschließlich des PISA-Ergebnisses (Academic-Programme for International Student Assessment), das als Mittelwert der Ergebnisse in Mathematik, Naturwissenschaften und Sprache berechnet wurde.

Die Studie bestand aus zwei Sitzungen, die sich über acht Tage erstreckten. In der ersten Sitzung wurden Körpergewicht, Größe, Taillenumfang, Essgewohnheiten, soziodemografische Informationen und eine kognitive Leistung bewertet. In der zweiten Sitzung wurde die körperliche Fitness anhand von drei Faktoren (Geschlecht, Reife und allgemeiner Fitnesswert) bewertet.

Westlicher Ernährungsstil schneidet besonders schlecht ab

Das Team identifizierte die folgenden Ernährungsmuster: westliche Ernährung (4,3%), wenig Obst und Gemüse, viel Zucker (28%), wenig Obst und Gemüse, wenig Zucker (42%) und MedDiet (25%).

Es gab einen bemerkenswerten Unterschied zwischen den Ernährungsgruppen, der hauptsächlich mit der Aufnahme von stark verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker, Gemüse und Obst zusammenhing. Personen in der Gruppe mit mediterraner Ernährung erzielten in allen kognitiven Bereichen bessere Ergebnisse als die anderen Gruppen. Die Gruppe mit westlicher Ernährung schnitt in allen Bewertungen im Vergleich zu den anderen Gruppen akademisch schlechter ab.

Die Studienergebnisse belgten erneut, dass mediterrane Essgewohnheiten und qualitativ hochwertigere Lebensmittelpräferenzen mit besseren akademischen und kognitiven Ergebnissen bei Jugendlichen in Zusammenhang stehen.

Quellen: news-medical.net, Nutrients