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Mobbing in der Schule

Mobbing kommt in allen Schularten und Altersgruppen vor, insbesondere aber in der sechsten bis achten Klasse. Mitschüler werden systematisch missachtet oder beleidigt, ihnen werden Sachen weggenommen oder sie werden sogar körperlich misshandelt. Klagen Kinder häufig über Bauch- oder Kopfschmerzen, so können dies Zeichen dafür sein, dass sie Angst vor der Schule und ihren Mitschülern haben...

Wenn Jugendliche auf einmal Angst vor dem Schulbesuch haben, häufig über Kopf- oder Bauchschmerzen klagen oder wiederholt Schulmaterialen abhanden kommen, können dies Anzeichen für Mobbing unter Schülern sein. Mobbing in der Schule kommt in allen Schularten und Altersgruppen vor, wobei der Schwerpunkt in den Klassenstufen 6 bis 8 liegt, so Dipl.-Psych. Jürgen Heerlein, Schulpsychologe vom Oberschulamt Stuttgart. In harmloseren Fällen werden Mitschüler systematisch missachtet oder beleidigt. "Bullying" nennt man die Fälle, in denen den Opfern Sachen weggenommen werden oder diese sogar körperlich misshandelt werden.

Täter leiden häufig selbst unter Gewalt
Die Täter leiden oft unter dem strengen Erziehungsstil ihrer Eltern und kennen Gewalt aus der eigenen Familie. Häufig sind es "Immigranten in der dritten Generation". Sie wollen Macht demonstrieren, um ihr mangelndes Selbstwertgefühl zu steigern. Gemobbt werden in der Regel schwächere Mitschüler. "Schrullige Kleidung, ein Sprachfehler oder Ungeschicklichkeit reichen aus, um zum Mobbingopfer zu werden", so Heerlein. Häufig lauern die Täter ihren Opfern auf dem Schulweg oder in der Pause auf, wo keine direkte Kontrolle durch Lehrer erfolgen kann.

Beratungslehrer können helfen
Die Folgen von Mobbing reichen von Magenschmerzen oder Durchfall über Schlafstörungen und Depressionen bis hin zum Selbstmord. Heerlein empfiehlt den Mobbing-Opfern, sich an den Klassenlehrer oder den Schulleiter zu wenden, wenn sie Hilfe brauchen. Darüber hinaus können so genannte Beratungslehrer, die psychologisch geschult sind, den Betroffenen helfen, wieder angstfrei in die Schule zu gehen. Für jede Schule im Südwesten gibt es einen Beratungslehrer, die Schulleiter wissen, wer für ihre Schule zuständig ist.

Hilfe leistet auch das Mobbing-Telefon, bei dem unter der kostenlosen Nummer 0800 / 777 66 65 an Wochentagen von 13.00 bis 16.00 Uhr kompetente Ansprechpartner zu erreichen sind. Auch im Internet könnten Betroffene auf zahlreichen Seiten Hilfe finden, zum Beispiel unter www.kidsmobbing.de.