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Mobbing macht krank - Warnzeichen rechtzeitig erkennen

Ständige Hänseleien unter Kindern können für die Betroffenen schlimmere Folgen haben als körperliche Angriffe. Dies ergab eine Studie an der Universität Warwick in England. Je länger die Demütigungen andauern, desto schlimmer sind die psychischen Beeinträchtigungen...

Laut einer britischen Studie werden etwa 40% der Schüler systematisch ausgegrenzt und abgewertet. Die Folgen des kindlichen Mobbings können demnach bis zu Angststörungen und Depressionen reichen. 331 Kinder nahmen an der Untersuchung teil.

Opfer schämen sich
Der Begriff Mobbing ist von dem englischen Wort mob (= Pöbel) abgeleitet und kann mit "anpöbeln, "fertig machen" übersetzt werden. Je länger Mobbing bei Kindern andauert, desto mehr ist mit psychischen Beeinträchtigungen zu rechnen. Häufig ist der "psychische Terror" so subtil, dass er von Außenstehenden, wie z.B. Lehrern und Eltern, schwer erkannt wird. Die betroffenen Kinder suchen zunächst die Schuld bei sich selbst und schämen sich deshalb, so dass sie auch ihren Eltern häufig nichts von den regelmäßigen Demütigungen erzählen.

Mögliche Anzeichen
Es gibt jedoch Verhaltensweisen, die u.a. Anzeichen für Mobbing sein können:

  • Das Kind will nicht mehr in die Schule gehen.
  • Die schulische Leistung lässt nach.
  • Das Kind zieht sich zurück.
  • Das Kind hat Albträume und/oder Schlafstörungen.
  • Es leidet unter Kopf- und/oder Bauchschmerzen.
  • Die Schulsachen sind häufig beschädigt oder es fehlt regelmäßig Geld, ohne dass das Kind eine "plausible" Erklärung hat (Täter erpressen evtl. das Kind).

Mobbing-Opfer brauchen meist Unterstützung von außen, da sie sich in der Regel nicht mehr selbst wehren können. Sie müssen jedoch erst das Vertrauen haben, dass sie nicht als "Petzer" oder "Versager" gelten, wenn sie von den Vorfällen berichten. Liegt ein Mobbing-Verdacht vor, sollten Eltern das Selbstbewusstsein ihres Kindes stärken und evtl. die Schule, eine Beratungsstelle bzw. den Kinder- und Jugendarzt kontaktieren.