Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Mobbing: Nicht ignorieren, sondern Beleidigungen abwerten

Eine psychologische Expertin von der Universität in Kalifornien (UCLA) hält das Ingnorieren von "Mobbern" für wenig effektiv. Ihrer Erfahrung nach hilft es mehr, wenn das Opfer dem Täter mit einer kurzen verbalen "Retourkutsche" entgegentritt und demonstriert, dass ihm dessen Äußerungen wenig bedeuten, um sich dann zu entfernen.

Professor Elisabeth Laugeson vom Department of Psychiatry and Bioverhavioral Sciences an der Universität von Kalifornien, Los Angeles (University of California, Los Angeles: UCLA) gibt in einer Pressemeldung einige Ratschläge, was Kinder tun können, wenn sie gemobbt werden.

Es gibt mehrere verschiedene Formen von Mobbing, wie z.B. Cyber-Mobbing, aber die häufigste Form, der Schüler und ihre Eltern begegnen, ist verbales Mobbing bzw. „Hänseln“, erklärt Laugeson in einer Meldung der UCLA.

Laugeson zufolge versuchen die meisten Schüler, die mobbenden Mitschüler zu ignorieren. Das funktioniert aber nicht immer: Wenn sie weggehen, folgt der „Tyrann“ ihnen meist. Ignorieren sie die Täter, dann hänseln sie sie weiter und lassen sie schwach aussehen. Erzählen sie einem Erwachsenen davon, wird der „Mobber“ wütend und sucht nach einer Bestrafung, berichtet Laugeson. Sie glaubt, dass hier meist der Rat der Eltern und deren Instinkt, wie man sich richtig verhalten solle, nicht weiterhelfe.

"Besser ist es, wenn Kinder eine kurze ‚Retourkutsche‘ geben, die deutlich ausdrückt, dass das, was die Person sagte, sie nicht stört und tatsächlich langweilig oder dumm war", erklärte Laugeson. "Schüler können ihre Worte mit Körpersprache untermalen, in dem sie mit den Augen rollen oder mit den Schultern zucken, um zu zeigen, dass sie nicht beeindruckt sind."

Laugeson schlägt vor, dass Kinder einige dieser mündlichen ‚Retourkutschen‘ als Antwort ausprobieren:

  • "Was auch immer…"
  • "Na und?"
  • "Wen interessiert das?"
  • "Echt beeindruckend..."
  • "Und warum soll mich das interessieren?"
  • "Soll das lustig sein?"

Wenn Kinder kurz antworten und zeigen, dass das, was der „Mobber“ sagte, sie nicht beeindruckt, nehmen sie ihm den Spaß. Wenn sie erklären, dass das, was er oder sie sagte, langweilig oder dumm war, bringen sie den „Täter“ eher in Verlegenheit und haben die Chance, dass sie in Ruhe gelassen werden.
"Nach einer mündlichen Gegenwehr sollte das Kind sich entfernen und nicht warten, bis der Mobber weitermacht", rät Laugeson. "Aber Gehänselte sollten nie weggehen, ohne sich dem Angriff verbal zu widersetzen oder ohne gezeigt zu haben, dass ihnen die Äußerungen egal sind.“

Quelle: <link https: connect.uclahealth.org discussion when-it-comes-to-bullying-parents-advice-is-often-wrong _blank external-link-new-window external link in new>Universität von Kalifornien, Los Angeles (University of California, Los Angeles: UCLA)