Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Mögliche Warnzeichen für Krebserkrankungen bei Kindern

Kinder erkranken selten an Krebs. Bestimmte Krankheitszeichen, wie anhaltendes Fieber oder Gewichtsverlust über einen längeren Zeitraum ohne ersichtlichen Grund, können – müssen aber nicht - auf eine bösartige Erkrankung hinweisen ...

Kinder erkranken sehr selten an Krebs. Bestimmte Krankheitszeichen können – müssen aber nicht - auf eine bösartige Veränderung hinweisen. „Wenn ein Kind ohne ersichtlichen Grund länger als 14 Tage Fieber hat, empfiehlt der Kinder- und Jugendarzt beispielsweise eine gründliche Untersuchung. Übergibt sich ein Kind länger als eine Woche und verschlimmert sich die Übelkeit am Morgen beim Aufstehen oder wacht es sogar nachts deshalb auf, spricht dies ebenso für einen intensiven Gesundheitscheck. Auch Kopfschmerzen, die mit der Zeit zunehmen oder schlimmer werden, können in seltenen Fällen auf ein ernsthaftes Gesundheitsproblem hinweisen“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt mit langjähriger Klinikerfahrung sowie Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Weitere Warnzeichen sind Gangunsicherheit, Krampfanfälle und Knochen- oder Muskelschmerzen, die in keinem Zusammenhang zu einer Verletzung stehen und sich auch nicht innerhalb von einigen Wochen bessern. Eltern sollten den Kinder- und Jugendarzt auch informieren, wenn das Kind unter anhaltendem Husten leidet, der sich mit keiner Behandlung bessert, oder es unerklärliche Schwellungen am Bauch, Hals, an den Armen oder Beinen zeigt. „Bedenklich ist es, wenn ein Kind über einen längeren Zeitraum hinweg Gewicht verliert, matt wirkt, leicht blutet oder blaue Flecken bekommt sowie rote punktförmige Ausschläge zeigt“, warnt Prof. Nentwich. Im Unterschied zu Erwachsenen sind Karzinome – Geschwulste oder Gewebewucherungen – bei Kindern relativ selten und machen etwa 1% der Krebserkrankungen aus, während dies bei Erwachsenen die Mehrzahl der Krebserkrankungen sind. Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern gehört Blutkrebs (Leukämie), gefolgt von Gehirntumoren und Lymphomen (Krebserkrankung der Lymphdrüsen). Neuroblastome, bösartige Neubildungen aus unreifen Nervenzellen, und bestimmte Tumoren der Niere (Nephroblastom, Wilms-Tumor) machen nur noch etwa ein Zehntel der Krebserkrankungen im Kindesalter aus.

Rund 1.800 Kinder unter 15 Jahren erkranken jährlich in Deutschland an Krebs. Heute können drei von vier betroffenen Kindern dauerhaft geheilt werden.