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Monotone Bewegungen reizen Sehnen

Sehnen(scheiden)entzündungen kommen bei Schulkindern relativ häufig vor. Einseitige Belastungen, beispielsweise des Handgelenks durch die Mausbewegung oder das Tippen am Computer, können zu einer Sehnenscheidenentzündung führen. Gerade bei monotonen Bewegungsabläufen sollten Kinder deshalb immer wieder Pausen mit Lockerungsübungen einlegen...

Sehnenentzündungen bzw. Sehnenscheiden-entzündungen kommen bei Schulkindern relativ häufig vor. „Einseitige Belastungen, beispielsweise des Handgelenks durch die Mausbewegung oder das Tippen am Computer, beim Klavier- oder Geigenspielen, können zu einer Sehnenscheidenentzündung führen. Gerade bei monotonen Bewegungsabläufen sollten Kinder deshalb immer wieder Pausen mit Lockerungsübungen einlegen“, rät Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Vizepräsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Wärme- und Kälteanwendungen können beim Auftreten der ersten Anzeichen helfen. Auch Präparate mit Arnikaextrakten zum Einreiben wirken lindernd. Diese dürfen Eltern aber nur verwenden, wenn das Kind keine Allergie gegen Korbblütler hat.

Eine Sehnen- bzw. Sehnenscheidenentzündung entsteht durch eine mechanische Reizung der Sehne. Zu Beginn hat das Kind Schmerzen nach starker Belastung, dann treten die Beschwerden zu Beginn des Bewegungsablaufs (z. B. Tippen) und nach Beendigung der Tätigkeit auf bzw. verschlimmern sich nachts. Mit der Zeit können sich entlang der Sehnen Kalkablagerungen bilden. „Bei starken, anhaltenden Schmerzen sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt bzw. zu einem auf Kinder spezialisierten Orthopäden, um zu verhindern, dass die Entzündung chronisch wird. Ein Verband oder eine Schiene kann in hartnäckigen Fällen für die Ruhigstellung der Sehnen sorgen. Auch andere Ursachen müssen ausgeschlossen werden, wie z.B. ein Karpaltunnel-Syndrom – eine Beeinträchtigung eines Nervs im Handgelenk. In seltenen Fällen kann Rheuma Auslöser für entzündliche Reaktionen an Sehnen(scheiden) sein - u.a. auch an den Beugesehnen des Handrückens“, erklärt Prof. Nentwich.