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Muttermilch hilft Schlaf-Wach-Rhythmus des Babys mit zu regulieren

Muttermilch wirkt mit Hilfe von so genannten Nukleotiden nachts beruhigend und tagsüber stimulierend. Das ergaben Untersuchungen an Muttermilch, die zu verschiedenen Tageszeiten abgegeben wurde ...

Muttermilch wirkt nachts beruhigend und tagsüber stimulierend. Dieses Studienergebnis stellten spanische Forscher in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nutrional Neuroscience vor. „Muttermilch enthält viele wertvolle Stoffe, u.a. Nukleotide. Sie sind wichtige Bausteine der Körperzelle, die u.a. die Immunabwehr unterstützen. Laut der Untersuchung kommen die Nukleotide Adenosin und Guanosin nachts in der Muttermilch in höheren Konzentrationen vor, während Cytidin und Inosin tagsüber vermehrt in der Muttermilch enthalten sind“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Muttermilch wirkt mit diesen wechselnden Konzentrationen an Nukleotiden tagsüber anregend und hilft nachts dem Baby beim Einschlafen, so das Resultat dieser Forschungsarbeit.

Für die Untersuchung gaben 30 stillende Frauen, die in Extremadura in Spanien leben, sechs bis acht Proben ihrer Muttermilch im Verlauf von 24 Stunden ab, die dann im Labor analysiert wurden. Die höchste Konzentration an Nukleotiden trat demnach in der Nacht zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens auf. „Bekannt ist bereits, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch innerhalb von Tagen und Wochen verändert – abhängig von den Bedürfnissen des Babys. Aber dass sie sich sogar dem Tages- und Nachtrhythmus anpasst, ist neu. Deshalb sollte das Kind abgepumpte Muttermilch am besten nicht zu stark zeitverzögert bekommen“, fasst Dr. Fegeler zusammen.

In den ersten Tagen ist Muttermilch besonders reich an Eiweiß, Vitaminen, Mineral- sowie Abwehrstoffen und hat eine abführende Wirkung, um die Verdauung des Kindes anzuregen (Vormilch). Zwischen dem 2. und 4. Tag nach der Geburt kommt es zum „Einschießen“ der so genannten Übergangsmilch, das vom Saugen des Kindes angeregt wird. Etwa zwei Wochen nach der Geburt produziert die mütterliche Brust die so genannte “reife“ Muttermilch, die das Baby für die weitere Stillzeit benötigt.