Myo-Inositol beeinflusst den Forscherinnen und Forschern zufolge sowohl die Größe als und den Umfang der synaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen (Neuronen) positiv. „Viele und große Synapsen im Gehirn spielen eine wichtige Rolle beim Lernen. Synapsen sind Verbindungen zwischen Neuronen und ermöglichen die Übertragung von elektrischen Signalen sowie Neurotransmittern. Damit können Nervenzellen Informationen weiterleiten, verarbeiten und speichern“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Die Anzahl als auch die Größe der Synapsen können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. genetische Veranlagung und Umweltfaktoren. Ernährung ist ein Umweltfaktor, der beeinflusst werden kann. Die Expert*innen hoffen, dass die Entwickler*innen von Fläschchennahrung diese Erkenntnisse in Zukunft auch für Formulanahrung nutzen können. In der frühen Kindheit hat Ernährung einen besonders starken Einfluss, da die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger für kleine Moleküle ist, die mit der Nahrung aufgenommen werden.
„Dass Stillen viele Vorteile bietet – sowohl für Mutter als auch für das Kind – ist seit Längerem bekannt. Gestillte Kinder bekommen u.a. weniger Infekte, wie Mittelohrentzündungen oder Magen-Darm-Infekte, und haben ein geringeres Risiko, später übergewichtig zu werden oder eine Zuckererkrankung zu entwickeln. Zudem hilft Stillen dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen. Mütter verringern durch das Stillen u.a. ihr Risiko für Typ-2-Diabetes, Brust- und Eierstockkrebs und auch ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu Frauen, die nicht gestillt haben“, zählt Dr. Niehaus die positiven Effekte auf.
Inhaltsstoffe passen sich den Bedürfnissen des Säuglings an
In den ersten Tagen ist die Muttermilch besonders reich an Eiweiß, Vitaminen, Mineral- und Abwehrstoffen. Diese Vormilch (Kolostrum) unterstützt auch die Verdauung des Kindes. Zwischen dem 2. und 4. Tag nach der Geburt bildet sich die sogenannten Übergangsmilch und rund zwei Wochen nach der Geburt die sogenannte “reife“ Muttermilch.
Stillen in der Öffentlichkeit: Akzeptanz in der Bevölkerung gesunken.
Ein Vergleich von Befragungen im Jahr 2016 und im Jahr 2020 zeigt, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber Stillen in der Öffentlichkeit gesunken ist. Damit verbunden ist auch ein allgemein geringeres Wissen über die positiven Auswirkungen des Stillens. War 2016 jeder achte Befragte gegen öffentliches Stillen, so lehnte dies 2020 jeder sechste Interviewte ab. Eine positive Tendenz zeichnete sich bei den Müttern selbst ab. Diese vermeiden ihren Angaben zufolge 2020 das Stillen in der Öffentlichkeit seltener als 2016.
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