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Nach Bedarf gefütterte Frühchen können früher nach Hause

Werden Frühchen gegen Ende ihres Krankenhausaufenthaltes, wenn sie keine Sondennahrung mehr erhalten müssen, nicht nach einem Zeitplan, sondern nach ihren Bedürfnissen gefüttert, entwickeln sie sich rascher und können früher nachhause. Dies behaupten englische Forscher ...

Frühgeborene, die am Ende ihres Krankenhausaufenthaltes – wenn sie keine Sondennahrung mehr erhalten – nach Bedarf gefüttert werden, können zwei bis vier Tage früher nach Hause als Babys, die nach festem Zeitplan Nahrung erhalten. Dies ergab die Durchsicht von acht Studien zu diesem Thema. „Für normal geborene Babys empfehlen Kinder- und Jugendärzte bereits Stillen nach Bedarf, das heißt, wann immer das Kind trinken will, darf es an die Brust. Wenn sich ein Kind streckt, Saug- oder die entsprechenden Lippenbewegungen macht, sich unruhig bewegt oder schreit, dann können dies Anzeichen für Hunger sein. Wenn es die Brust oder das Fläschchen loslässt und den Kopf abwendet, demonstriert es meist, dass es genug hat“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

Wissenschaftler um Prof. William McGuire in England schlagen auf der Basis ihrer Forschungsergebnisse vor, dass Frühgeborene im Alter von etwa 34 Wochen nicht mehr nach festen Fütterungszeiten ihr Fläschchen oder die Mutterbrust bekommen sollten, sondern entsprechend ihren Hunger- oder Sättigungssignalen. Dies hilft Frühchen, sich an unabhängige Mahlzeiten zu gewöhnen – wie es ihre Mütter dann zuhause praktizieren sollen -, es erhöht die Nahrungsaufnahme, die Wachstumsraten und erlaubt eine frühere Entlassung aus dem Krankenhaus. „In der Klinik ist kein so enger Kontakt zum Kind wie in den eigenen vier Wänden möglich. Deshalb profitieren Väter, Mütter und Kinder von einem verkürzten Krankenhausaufenthalt“, so Dr. Niehaus.

In Deutschland kommt etwa jedes 10. Baby zu früh zur Welt. Von einer Frühgeburt sprechen Experten, wenn das Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird und das Geburtsgewicht unter 2.500 g liegt.

http://www.cochrane.org/reviews/en/ab005255.html

http://www.cochrane.org/reviews/en/ab005255.html