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Nach dem Essen nicht sofort Zähne putzen

Kurz nach dem Essen oder Trinken von säurehaltigen Lebensmitteln ist der Zahnschmelz "aufgeweicht" und kann deshalb durch die Zahnbürste geschädigt werden...

Wer sofort nach dem Essen die Zähne putzt, kann sich damit mehr schaden als nützen. Das haben Zahnmediziner der Göttinger Universität herausgefunden. Zumindest nach dem Genuss von sauren Getränken oder Lebensmitteln sollten die Zähne frühestens nach 30 Minuten gebürstet werden. Sonst drohe ein erhöhter Abtrag von Zahnschmelz, berichteten die Wissenschaftler. Saure Lebensmittel machen demnach den Schmelz vorübergehend weicher. Erst nach einiger Zeit werden die Zähne wieder härter.

„Wer sich direkt nach dem Genuss von sauren Getränken oder Lebensmitteln die Zähne putzt, hat einen drei- bis fünffach gesteigerten so genannten Zahnhartsubstanzabtrag“, erklärte Professor Thomas Attin. „Wer dagegen mindestens 30 bis 60 Minuten wartet und dann erst die Zahnbürste benutzt, schont seine Zähne.“

Säure entzieht dem Zahnschmelz Mineralien
Grundsätzlich könne Säure in Getränken und Lebensmitteln zu so genannten Erosionsschäden an den Zähnen führen, berichtete der Wissenschaftler. Bis zu 20% aller Menschen seien betroffen. Zunehmend hätten auch Kinder und Jugendliche solche Erosionen.

Vor allem Fruchtsäuren entziehen dem Zahnschmelz Professor Attin zufolge Mineralien. Weil sich die erweichten Zahnoberflächen erst nach einiger Zeit durch die im Speichel enthaltenen Calcium- und Phosphat-Ionen wieder erholten, solle man mit dem Putzen lange genug warten. Ausspülen des Mundes mit Milch oder einem fluoridhaltigen Mundwasser kann der Demineralisierung entgegenwirken.

Gar nicht putzen ist noch schädlicher
Wenn der Zeitplan aber kein Warten erlaubt, sollten die Zähne lieber gleich geputzt werden, bevor sie dreckig bleiben: Denn sonst entwickeln sich Zahnbeläge, die den Zahn längerfristig zerstören.