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Nach Kopfverletzungen monatelange Konzentrationsschwierigkeiten möglich

Eine aktuelle niederländische Studie besagt, dass kurze Unterbrechungen in der Aufmerksamkeit auch nach leichten Gehirnerschütterungen eine Zeit lang bestehen bleiben können.

In der Untersuchung bewerteten Wissenschaftler die Konzentration und Aufmerksamkeit bei 113 Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren durchschnittlich etwa 1,7 Jahre nach einer Hirnverletzung im Vergleich zu 53 Gleichaltrigen, die eine andere Verletzung erlitten hatten. Sie kamen zu dem Schluss, dass bei den Kindern mit Kopfverletzungen kurze „Aussetzer“ in ihrer Aufmerksamkeit bei Eltern und Lehrer dazu führten, dass ihr Verhalten und ihre Intelligenz schlechter bewertet wurden.

"Eltern, Lehrer und Ärzte sollten sich bewusst sein, dass Kinder nach einer traumatischen Hirnverletzungen immer wieder kurzzeitig ihre Konzentration verlieren können, was sie langsamer werden lässt", erklärte Marsh Königs, Doktorand an der VU University Amsterdam in den Niederlanden. Dieser Konzentrationsverlust zeigte sich auch bei den Kindern, deren Gehirn-Scans keine offensichtlichen Gehirnschädigungen zeigten.

Traumatische Hirnverletzung können durch einen Schlag auf den Kopf, durch einen Sturz, Verkehrsunfall, durch Körperverletzung oder Sport-Verletzungen verursacht werden. Gehirnerschütterungen gehören auch dazu. Die Forscher testeten psychische Funktionstüchtigkeit und werteten Fragebögen aus, die von Eltern und Lehrer mindestens zwei Monate nach den Verletzungen beantwortet worden waren.

Denkleistung scheint verlangsamt

Die Kopfverletzungen-Gruppe wies langsamere Verarbeitungsgeschwindigkeiten auf. Und sie hatte längere Phasen gestörter Konzentration. Aber im Gegensatz zu anderen Forschungsergebnissen schien die Fähigkeit, Konflikte zwischen konkurrierenden Aufgaben zu lösen, nicht beeinträchtigt zu sein. Auch andere Arten von Aufmerksamkeit hatten sich nicht verändert.

Das Fazit aus dieser Studie sei, dass auch leichte Kopfverletzungen zu Problemen führen können, sagte Dr. Andrew Adesman vom New Yorker Cohen Children‘s Medical Center im New Hyde Park, NY. Er war nicht an der Studie beteiligt.

"Diese Studie liefert einen weiteren Beweis dafür, wie wichtig es ist, Gehirnverletzungen zu verhindern. Denn auch wenn es keine sichtbaren Schäden auf CAT-Scans oder MRT gibt, können sie trotzdem einen erheblichen negativen Einfluss auf die Aufmerksamkeit und das Verhalten haben", warnte Adesman.

Vorbeugen ist besser

Diese Forschung unterstreicht die Notwendigkeit, Kinder vor Kopfverletzungen zu bewahren, indem sie angemessen betreut werden, Eltern Kinderautositze und Sicherheitsgurte konsequent und richtig anwenden. Helme beim Radfahren, Snowboarden, Skifahren oder bei Kontaktsportarten können ebenso vor Kopfverletzungen schützen.

Quelle: <link http: consumer.healthday.com cognitive-health-information-26 brain-health-news-80 head-injury-may-trigger-attention-issues-in-kids-701821.html _blank external-link-new-window external link in new>HealthDay, <link http: pediatrics.aappublications.org content _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics