Viele Schlafstörungen im Kindesalter sind entwicklungsbedingt und verlieren sich mit der Zeit von selbst. Wenn Kinder plötzlich nachts vor Angst aufschreien, die Augen offen haben, aber nicht wach und nicht ansprechbar sind, um sich schlagen und sich nicht beruhigen lassen, sprechen Fachleute von Pavor nocturnus: Nachtschreck. Diese „Anfälle“ treten meist vor Mitternacht auf. Vorwiegend Kinder zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr sind davon betroffen. Im Unterschied zum Albtraum träumen Kinder aber dabei nicht und können sich auch am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern. Bei diesen nächtlichen Angst- oder Panikattacken wecken Eltern ihr Kind besser nicht, rät Hermann Scheuerer-Englisch von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in Fürth.
Die Angstattacken haben in der Regel nichts mit falscher Erziehung oder einem psychischen Problem zu tun und sind vorübergehender Natur. Sie entstehen durch eine Störung des Wechsels vom Tief- in den Traumschlaf aufgrund einer entwicklungsbedingten Unreife des Gehirns. Nur wenn sie besonders häufig oder noch im sechsten oder siebten Lebensjahr auftreten, sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt.
Da das Kind während eines solchen Panikanfalls nicht richtig wach wird und seine Umgebung auch nicht wahrnimmt, können Eltern nur versuchen, Verletzungen zu verhindern und warten, bis das Kind wieder einschläft. Einschlafrituale, viel Bewegung an der frischen Luft und ein regelmäßiger Tagesrhythmus helfen generell einen gesunden Schlaf zu fördern.