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Nachwuchs: Nach fünf Monaten kann über die Hälfte der Eltern durchschlafen

Laut neuseeländischen Wissenschaftlern können über die Hälfte der Kinder mit fünf Monaten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens ohne Unterbrechung durchschlafen. Dies schaffen etwa drei Viertel der Einjährigen. Besonders wichtig ist es, dass das Kind mit der Zeit lernt, ohne die ständige Nähe der Mutter selbständig einzuschlafen

Neuseeländische Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass über die Hälfte der Kinder mit fünf Monaten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens ohne Unterbrechung schlafen und 75% der Einjährigen. Den größten Entwicklungsschritt in Bezug auf selbstständiges Durchschlafen machen Kinder demnach zwischen einem und vier Monaten. „Viele Kinder haben sich an die beständige körperliche Nähe der Mutter in den ersten Lebensmonaten gewöhnt und fordern diese weiterhin beim Zubettgehen ein. Stufenweise müssen sie lernen, selbstständig einzuschlafen, damit die Familie nicht auf Dauer zu sehr belastet wird. Der erste Schritt dazu ist ein geregelter Tages- und Nachtrhythmus“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

Dr. Jacqueline M. T. Henderson von der Universität in Canterbury in Neuseeland und ihre Kollegen beobachteten 75 termingerecht geborene und sich normal entwickelnde Kinder mit Hilfe von einem „Schlaftagebuch“, das die Eltern ein Jahr lang sechs Tage pro Woche ausfüllten. Videoaufnahmen im gleichen Zeitraum (im Zeitraffermodus) bestätigten die Richtigkeit der Aussagen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die meisten Kinder bereits mit zwei Monaten zwischen 24 und 5 Uhr morgens durchschliefen. „Um den Schlafrhythmus des Babys an Tag und Nacht sowie an die Schlafenszeiten der Eltern anzupassen, sollte auch im Kinderzimmer der Wechsel von hell zu dunkel die Schlafenszeit signalisieren. Ein immer gleich ablaufendes Ritual vor dem Zubettgehen erleichtert die Umstellung von der Aktivitätsphase zur Erholungsphase. Wacht das Kind nachts auf, sollten Eltern nicht sofort reagieren, sondern einige Zeit vergehen lassen, um dem Kind die Chance zu geben, sich selbst zu beruhigen“, empfiehlt Dr. Niehaus. Eltern sollten in dieser Situation vermeiden, ihr Kind hochzuheben. Stattdessen sollten sie ihr Kind mit leisem Zureden und Streicheln beruhigen. Denn das Baby darf sich nicht daran gewöhnen, nur mit Körperkontakt einzuschlafen.

Quelle: Pediatrics