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Nächtliche Atemaussetzer und Schnarchen können auch bei Kindern Risiko für Bluthochdruck erhöhen

Amerikanische Experten verweisen in einer aktuellen Stellungnahme darauf, dass auch bei Kindern Schnarchen und Schlafapnoe – Atemaussetzer im Schlaf - das Risiko für Bluthochdruck erhöhen können. Dies ist bereits in Bezug auf Erwachsene bekannt. Studien legen nahe, dass die Stimmung, das Immunsystem, der Stoffwechsel und das Herz-Kreislaufsystem dadurch negativ beeinflusst werden können.

„Abhängig vom Alter ist das Risiko für Schnarchen und Atemaussetzer während des Schlafs unterschiedlich groß. Kinder mit allergischem Schnupfen, einer Atemwegserkrankung, einem verringerten Muskeltonus, vergrößerten Mandeln und/oder Polypen, einer Mund-Kiefer-Gaumen-Spalte, starkem Übergewicht und Trisomie 21 sind besonders anfällig für Schnarchen. Schadstoffe in der Luft und Passivrauch begünstigen Schnarchen und Schlafapnoe ebenso“, erläutert Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Kinder- und Jugendkardiologe. Übergewicht ist häufig die Ursache der obstruktiven Schlafapnoe bei Erwachsenen - bei Kindern zwar auch, aber weniger ausgeprägt. Bei Heranwachsenden sind meist vergrößerte Mandeln und Polypen Auslöser dafür. Kinder mit Schlafapnoe schnarchen i.d.R., aber Schnarchen hat nicht zwangsläufig Schlafapnoe zur Folge.

Vor allem in der Altersgruppe der 2- bis 8-Jährigen tritt Schlafapnoe häufig auf, da in dieser Zeit die Gaumen- und Rachenmandeln stark wachsen und schließlich die Atmung im Schlaf behindern können. Gelegentliches Schnarchen ist bei Kindern unbedenklich und trifft auf etwa ein Viertel der Kinder zu. Schätzungsweise bis zu 6% der Kinder und Jugendliche leiden unter Schlafapnoe. Unter den stark übergewichtigen Heranwachsenden sind der American Heart Association zufolge etwa 30-60% von Schlafapnoe betroffen. „Wenn Schnarchen an drei oder mehr Nächten in der Woche auftritt, es u.a. mit Atembeschwerden während des Schlafes, Schlafen mit überdehntem Nacken, Mundatmung, Kopfschmerzen beim Erwachen und Tagesschläfrigkeit verknüpft ist, kann dies bei Kindern und Jugendlichen auf krankhaftes Schnarchen mit Schlafapnoe hinweisen“, beschreibt Dr. Kahl, der auch Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ist, ab wann eine Atemstörungen in der Nacht vorliegt. „Bemerken Eltern, dass ihr Kind häufig schnarcht und tagsüber sehr müde ist und/oder auch Verhaltens- oder Schulprobleme zeigt, sollten sie dies beim Kinder- und Jugendarzt ansprechen. Zunächst kann der Pädiater bei einer Untersuchung Risikofaktoren wie Gewicht, Größe der Gaumen- und Rachenmandeln bewerten. Im Zweifelsfall gibt die Polysomnografie - die Auswertung des Schlafs im Schlaflabor - Sicherheit, ist jedoch nicht immer erforderlich“, ergänzt Dr. Kahl.

Quellen:<link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: doi.org jaha.121.022427 _blank external-link-new-window> J Am Heart Assoc., <link https: s00106-020-00970-6 _blank external-link-new-window external link in new>HNO, <link https: www.heart.org en news kids-who-snore-could-be-at-risk-for-blood-pressure-heart-problems _blank external-link-new-window external link in new>AHA, <link https: www.aerzteblatt.de archiv klug-entscheiden-obstruktive-schlafapnoe _blank external-link-new-window external link in new>Deutsches Ärzteblatt
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