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Nägelkauen: Selten bedenklich

Nägelkauen ist eine "schlechte" Angewohnheit, die sich meist mit der Pubertät verliert. Erst wenn Kinder ihre Nägel so weit abbeißen, dass es zu bluten beginnt und Entzündungen entstehen, sollten Eltern Maßnahmen dagegen ergreifen ...

Nägelkauen ist eine Angewohnheit, die viele Kinder phasenweise durchmachen und meist mit der Pubertät wieder verlieren. In den meisten Fällen ist es Kindern gar nicht bewusst, wenn sie z.B. beim Fernsehen, Hausaufgabenmachen oder Lesen an ihren Nägeln knabbern. „Eltern sollten ihnen das Verhalten liebevoll bewusst machen und evtl. nach Alternativen suchen, wie z.B. Kaugummikauen, aber keinen Zwang ausüben. Sind die Nägel kurz geschnitten und glatt gefeilt sowie rissige Haut entfernt, reduziert dies die Versuchung, an den Nägeln zu kauen oder Haut abzubeißen“, empfiehlt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Wie die Hände sollten Kinder bzw. ihre Eltern auch die Nägel regelmäßig eincremen. Meist ist Langeweile oder Frustration der Auslöser für die nervöse Aktivität, ähnlich wie beim Haaredrehen oder -zupfen. Manchmal ahmen Kinder diese Handlungen auch einfach nach.

Erst wenn Kinder ihre Nägel so weit abbeißen, dass es zu bluten beginnt und Entzündungen entstehen, sollten Eltern dies mit ihrem Kinder- und Jugendarzt besprechen. Meist treten dann auch noch andere bedenkliche Verhaltensweisen auf, wie z.B. Haareausreißen oder Schlafstörungen. „Unerklärliche Verformungen oder Rillen können aber auch auf Krankheiten hinweisen. Weist die Nagelplatte beispielsweise Risse und Spalten in Längsrichtung auf, kann eine Ernährungsstörung, Eisen- oder Vitaminmangel die Ursache sein. Experten sprechen dann von einem Bruchnagel“, erklärt Dr. Fegeler.