In der Studie der Universität Tübingen wurden mehr als 2.000 Füße von Kindern im Alter von drei bis neun Jahren vermessen. Dabei zeigte sich, dass die Kinderfüße sich verändert haben: sie sind länger und breiter geworden. Neben der Ballenbreite sollen deshalb nun auch die Ferse und die Höhe des Fußes in neue Schuhmaße einfließen.
Die ersten Schuhkollektionen nach dem neuen Maß sollen im Frühjahr kommenden Jahres in den Handel kommen. Voraussichtlich gibt es dann für jede Schuhgröße drei Passformen, die den unterschiedlichen Füßen von Kindern gerecht werden. Nicht passende Schuhe können Fehlstellungen der Zehen, Muskelverkürzungen und Verformungen der Füße zur Folge haben. Diese Fehlhaltungen können auf Dauer Knie und Wirbelsäule schädigen und so Haltungsschäden verursachen.
In den meisten Schuhgeschäften wird selbst vom WMS-Standard nur die mittlere Weite verkauft: Laut Marlene Mauch, Projektleiterin der Kinderschuhstudie der Universität Tübingen, kaufen 80% der Eltern deshalb ohne Beratung die Schuhe für ihre Kinder und werden über die Gefahren falscher Schuhe nicht aufgeklärt. Mit den neuen Kennzahlen soll unter anderem die richtige Schuhwahl im Geschäft erleichtert werden.