Ärzte der Universität Göttingen und des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg arbeiten an einer neuen Therapie gegen bösartige Tumoren bei Kindern. Es gebe erste Hinweise, dass sich bösartige Zellen des so genannten Neuroblastoms durch bestimmte Substanzen in gutartige Zellen "umprogrammieren" lassen, teilte die Hochschule mit. Die Wirksamkeit der Therapie müsse aber noch in Studien mit mehr Patienten untersucht werden.
Das Neuroblastom ist die zweithäufigste Krebserkrankung im Kindesalter. Bundesweit erkranken jährlich ca. 150 Kinder an diesem Tumor. Das Neuroblastom ist ein bislang schwer zu therapierender Tumor. Er könne im Gehirn, vor allem aber im Bauch - wo er lange unentdeckt bleibt - vorkommen, so der Krebsforscher PD Dr. Olaf Witt. Das Neuroblastom entsteht aus unreifen Nervenzellen und führt in fortgeschrittenen Stadien zum Tod. Andererseits könne es aber auch ohne Behandlung verschwinden oder sich in eine gutartige Geschwulst umwandeln.
Die Göttinger Wissenschaftler haben nach Dr. Witts Angaben jetzt nachgewiesen, dass sich die Umwandlung der Neuroblastomzellen in Nervenzellen auch gezielt durch Substanzen herbeiführen lässt, die die "Verpackung von Erbinformationen verändern". Nähere Einzelheiten wollte Dr. Witt aus "patentrechtlichen Gründen" nicht nennen.